Als es mit Tame Impala losging, vor gut zehn Jahren, wurde die australische Band gefeiert für ihren psychedelischen Rock, der an die wilden Eskapaden der späten Sechziger erinnerte. Dann sattelte Kevin Parker (der im Grund Tame Impala ist, plus ein paar Live-Musiker für die Konzerte) auf verwaschenen Synthie-Pop um, der mit den Jahren immer klarer und gefälliger wurde - es ist, als sähe man jemandem über Jahre dabei zu, wie er extrem langsam aufwacht und zu sich kommt. Jetzt erscheint das neue Album "Slow Rush", und Parker traut sich gradlinige Songs, die in ihrer Achtziger-Synthie-Plastikhaftigkeit fast an Kool & The Gang erinnern (wirklich!). Psychedelisch ist da nicht mehr viel. Dafür könnte die Single "Lost In Yesterday" ohne weiteres bei einer Champagner-Party im Yachthafen laufen.