4 Bilder
Quelle: (Rough Trade / Beggars Group / Indigo)
1 / 4
Sleaford Mods - "Spare Ribs" (Rough Trade)
"Wohin geht die Wut?", fragt die neue Ausgabe der Zeit, und dieses Album antwortet: "Bitte hier lang!" Aus knusprigem Frust, blubbernder Empörung und dreifach gepfefferten Schimpfwortketten hat sich die Kunst der Sleaford Mods schon immer gespeist. Das Duo aus Nottingham bringt hier bereits das elfte Album in 14 Jahren, das randvoll mit Punk, Hip-Hop und Working-Class-Slam-Poetry ist und bereits im Titelsong die spanische Anarchiebewegung, Elon Musk und Jesus Christus taggt. Genau so soll man "Spare Ribs" hören: schnell, aktuell, lauter als die Reden der gesammelten Menschenfeinde. Gewinnt keinen Preis, aber tut extrem gut.
Joachim Hentschel
Quelle: Cargo Records
2 / 4
Midnight Sister - "Painting The Roses" (Cargo Records)
"Wohin geht die Schwermut?", fragen wir da doch direkt weiter, und dieses Album antwortet: "Bitte hier lang!" Aus irrlichternden Gitarren, viel zu viel Hall, Pitsche-Patsche-Drums, krummen Keys, noch krummeren Chören und wunderbarem, elektronischem Firlefanz zimmern Midnight Sister etwas zusammen, das man vermutlich Kammerpop nennen muss. Bis das Duo aus LA plötzlich so etwas wie Disco spielt (Philly-Streicher, Horn-Section - alles dabei), der aber kein Lumen mehr strahlt, als der Rest. Genau so soll man "Painting The Roses" (Cargo Records) denn auch hören: langsam, der Welt entrückt und möglichst isoliert von den gesammelten Menschenfeinde. Wird Preise gewinnen.
Jakob Biazza
Quelle: Keeled Scales
3 / 4
Buck Meek - "Two Saviors" (Keeled Scales)
Folk, ja, das schon. Also: die Gitarren knarzig, die Keys scheu und hingetupft, die Chöre verweht und ätherisch. Buck Meek, sonst mit Adrianne Lenker Teil von Big Thief, wird mit "Two Saviors" (Keeled Scales) also eher keine Innovations-Preise gewinnen. Andererseits sind die Songs auf seinem zweiten Solo-Album im routiniertesten Sinne verschroben genug gedacht und ausgeführt, um im Fach Erbauliches fürs Lagerfeuer als bohèmehafte Störenfriede durchzugehen. Kann man hören, wie man will. Tut immer gut.
Jakob Biazza
Quelle: Josh Goleman/Keeled Scales
4 / 4
Hut ab! Sänger Buck Meek.