Der Sänger und Songwriter Andreas Spechtl, bekannt von Ja, Panik und Die Türen veröffentlicht diesen Freitag sein Album "Strategies" (Bureau B). Es beginnt mit Holzbläsern, Quietschen wie von Walgesängen, ins Zittern auslaufenden Hallflächen. Bis dann doch noch aus allerhand Geschnatter von einem Bass ein rumpeliger Beat eingeleitet wird und der "Opening" heißende Eröffnungssong einen kurzen Rhythmusanfall mit Klatschen bekommt, bis er wieder in Walgesängen verebbt. Im zweiten Song dann Post-Punk-Kargheit, Stück für Stück mit Farbsprengseln aus dem Akustiklabor koloriert, während der Beat weiterhin stoisch klappert, bis unvermittelt eine dramatische Unterbrechung dazwischengeschaltet wird, mit Sonnenlicht aus summenden Synthesizern. Der letzte Song des Albums, "Structures", ist eigentlich mindestens fünf Songs in einem. Zwischendurch knirscht und knuspert es sehr munter, Fahrstuhlmusik für Pinguine auf dem letzten Eisberg. Endzeittanzmusik für abstrakte Romantiker, die zwar ziemlich schwarz sehen, aber in der Misere doch irgendwie noch an die Erlösung der Welt aus dem Geist von Adorno und Ian Curtis glauben.