Eigentlich klingt das alles viel zu einfach: Mit 17 bekam Bea Kristi von ihrem Vater eine Gitarre und begann unter ihrem Instagram-Namen Beabadoobee Songs zu schreiben. Gleich der allererste, eine verwaschene, spärlich instrumentierte Bedroom-Ballade namens "Coffee", wurde zum viralen Superhit. Heute ist Kristi auch erst 20, wohnt noch bei ihren Eltern in London und hat für ihr Debütalbum "Fake It Flowers" (Dirty Hit) interessanterweise den Verstärker aufgedreht: weg vom Süßlich-Selbstgemachten, hin zu einer Gitarrenästhetik, den man von Alternative-Bands der Neunziger kennt, von Veruca Salt oder den Lemonheads. Malmend, melodisch und dicht sind die Gitarrenwände jetzt. Darüber liegt aber immer der feine Schimmer verträumter Popmelodien, weswegen die Musik im Netz mittlerweile unter dem schönen Begriff "Bubblegum Grunge" geführt wird. Die Texte drehen sich um klassische Themen des Erwachsenwerdens, aber schön geradeaus erzählt und mit intimen Details. In den besten Momenten ("Care", "Worth It") klingt das wunderbar dynamisch. Wie ein neues Subgenre, das nach einer Welt vor Social Media und 9/11 klingt, aber von der Generation Z erzählt.