Da wir gerade beim Thema Rückschau sind: Die Toten Hosen haben wieder ein Album mit Cover-Versionen aufgenommen. "Learning English Lesson 3". Diesmal keine Punkrock-Klassiker, sondern, so der Untertitel, "Mersey Beat! The Sound Of Liverpool". Die frühen Sechziger also. Wer da murrt, das sei doch nur Marketing wegen Campinos Buch über seine Kindheit und seine Begeisterung für englischen Fußball: Ja, eben! Das Album ist als Soundtrack dazu gedacht. Die Songs sind mit Liebe ausgewählt, von "Hippy Hippy Shake" bis "Needles And Pins" (The Searchers), von "Slow Down" (eigentlich ein Rock'n'Roll-Song aus den Fünfzigern, aber auch gespielt von den Beatles) bis zum unvermeidlichen "Ferry Cross The Mersey". 15 Songs, keiner über drei Minuten, gute halbe Stunde Spaß für ältere Herren. Den eleganten Swing der Originale ersetzen die Toten Hosen oft durch prollige Vollverzerrung, aber nun, es sind eben die Toten Hosen. Angenehm aus der Reihe fällt das warm gespielte "You're No Good" (kennt man eher von Linda Ronstadt, war aber zuvor auch mal ein Hit in England). Und ob man die Band nun mag oder nicht: Am Ende bleibt der Eindruck, die machen das hier richtig gern. Grundsympathisch.