Akustik:Aliens in der Staatsoper

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Ihr Aussehen verändert die Staatsoper immer wieder zur Festspielzeit, 2024 etwa hüllte der Künstler Jonny Niesche die Säulen ein. Der Klang des Saales im Inneren hingegen bleibt immer gleich – und wird nun sogar digital vervielfältigt. (Foto: Florian Peljak)

Wollen Sie schon beim Kartenkauf wissen, wie sich ein Stück auf den unterschiedlichen Plätzen anhört? Im Münchner Nationaltheater ist das dank einer Revolution im Opern- und Konzertbetrieb bald möglich. Auch die Kunst dürfte profitieren.

Von Michael Stallknecht

Nachts im Münchner Nationaltheater, dem Stammhaus der Bayerischen Staatsoper: Ein kalt neutraler Sinuston heult auf, erst ganz tief, dann immer höher, bis er im Unhörbaren verschwindet. Der Ton kommt aus einer schwarzen Kugel, die aussieht, als hätten Aliens die Bayerische Staatsoper gekapert. Aufgefangen wird er von einem Mikrofon, das in der Intendantenloge steht. Mit der passenden technischen Ausrüstung wird bald jeder wissen können, was der Intendant schon länger weiß: Dass er optisch in seiner Loge zwar auf dem Präsentierteller sitzt, aber akustisch einen deutlich einseitigeren Eindruck hat als die meisten andere Menschen im Zuschauerraum.

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