Spätestens mit den Lebensmittelattacken auf berühmte Gemälde ist der politische Aktivismus wieder bei seinen Ursprüngen angekommen, bei der Kunst der Avantgarde. Und das nicht, weil älteren Zeitgenossen dabei der Einsatz von Kartoffelsalat in frühen Inszenierungen von Frank Castorf an der Berliner Volksbühne einfällt. Nein, die Genealogie reicht deutlich weiter zurück, nämlich ziemlich genau ein Jahrhundert. Das hat soeben Knut Cordsen, Kulturredakteur beim Bayerischen Rundfunk, in einer als Langglosse getarnten Materialsammlung - Vorbilder wie Eckhard Henscheids "Dummdeutsch" sind unverkennbar - demonstriert ("Die Weltverbesserer. Wie viel Aktivismus verträgt unsere Gesellschaft?", Aufbau-Verlag).
Attacken auf Kunstwerke:Aktivismus für Anfänger
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Von Gustav Seibt
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