Akademiekonzert im Münchner Nationaltheater:Gewonnene Schlachten

Akademiekonzert im Münchner Nationaltheater: Pas de deux der besonderen Art: Julia Fischer, Violine, und Daniel Müller-Schott, Violoncello.

Pas de deux der besonderen Art: Julia Fischer, Violine, und Daniel Müller-Schott, Violoncello.

(Foto: Wilfried Hösl)

Julia Fischer, Daniel Müller-Schott, Kirill Petrenko und das Bayerische Staatsorchester brillieren beim Akademiekonzert im Münchner Nationaltheater mit dem Doppelkonzert von Brahms und Tschaikowskys Manfred-Symphonie.

Von Harald Eggebrecht

Es war ein erregtes und erregendes Miteinander, das die Geigerin Julia Fischer und der Cellist Daniel Müller-Schott aufführten, ein Pas de deux der besonderen Art: Schritte auf den Kollegen zu oder ein Neigen des Cellisten zur Partnerin hin beim Frage-und-Antwort-Spiel, Blicke tauschend, mal sich gegenseitig herausfordernd, dann wieder lächelndes Einverständnis beider, aber auch als stolze Solisten für sich agierend. Das geschah im mächtigen Kopfsatz und im fulminanten Schlussrondo und ein geradezu inniges gegenseitiges Sich-Beobachten und Beachten im leuchtenden Andante. So realisierten die beiden weltberühmten Solisten das Doppelkonzert a-Moll von Johannes Brahms, sein letztes großes Orchesterwerk. Beide bewiesen bei diesem denkwürdigen Akademiekonzert im Münchner Nationaltheater ein weiteres Mal, warum sie Virtuosen sind im wahren Sinne jener Sätze, mit denen einst der große Cellist Emanuel Feuermann den Virtuosen definiert hat: "Virtuose sollte ein Ehrentitel sein . . . Es bedeutet: das größte Spielvermögen zu haben, das Kunstwerk zu achten und über die Fähigkeit zu verfügen, die eigene Persönlichkeit sinnvoll in das Kunstwerk einzubringen."

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