Offenbar wollte es Regisseur Damiano Michieletto mit seiner Inszenierung von Giuseppe Verdis Oper "Aida" an der Bayerischen Staatsoper allen recht machen. Wollte weder die Nostalgiker verschrecken noch jene unbefriedigt lassen, die gerade diese Oper mit ihrem kriegerischem Plot als hochpolitisch ansehen. Das ist gründlich schiefgegangen. Schon vor der Pause machten sich ein paar Zuschauer davon, die offenbar eine gefälligere Erzählung erwartet hatten, und Buhs gab es schon zur Pause. Vielleicht auch von jenen, die etwas mehr erwartet hatten als ein paar vage aktuelle Andeutungen. Zu diesen gehört eine Videoeinspielung verwundeter Soldaten, Leichen von Zivilisten, von zermürbten Tätern und toten Opfern.
Opernpremiere:Muntere Märsche
Der finale Liebestod, ein Kitschtraum von Radamès (Brian Jagde) und Aida (Elena Stikhina).
(Foto: Wilfried Hösl)An der Bayerischen Staatsoper inszeniert Damiano Michieletto die Kriegsoper "Aida" von Giuseppe Verdi. Und scheitert grandios.
Von Helmut Mauró
Lesen Sie mehr zum Thema