Auf der Suche nach einer Alternative zur verhassten Republik musste der Staatsrechtler Carl Schmitt 1926 feststellen, dass die "Epoche der Monarchie" ihr Ende erreiche, "wenn der Sinn für das Prinzip des Königtums" verloren gehe. Ein Souverän, der sich vor anderen Instanzen als Gott zu rechtfertigen habe, sei keiner. Daher sei ihre Ära lange vor der Novemberrevolution abgelaufen gewesen, als die Herrscher anfingen, mit Regierungsprogrammen um die öffentliche Gunst und die Genehmigung ihres Staatshaushalts zu buhlen. Als zeitgemäße Form der Staatsführung galt für Schmitt eine Diktatur, in der die Richtigen ihre Entscheidungen ungehindert exekutieren konnten.
"Reichsbürger" und der alte Adel:Zur "Einstecktuchisierung" deutscher Gegenwart
Warum es ein historischer Fehler war, dass der abgeschaffte deutsche Adel nach 1945 mehr als sanft in der Demokratie landete.
Gastbeitrag von Volker Weiß
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