Als ich die USA verließ, war die Wirtschaft noch nicht vollständig im freien Fall. Das hatte eher mit jenem seltsamen Glauben an die Märkte zu tun, dank dem viele Aktien jahrelang überbewertet waren und der den Reichtum unserer Broligarchen hatte anschwellen lassen. Die Tesla-Aktie verlor zwar, stürzte aber nicht vollständig ab. Was schon merkwürdig ist, wenn man bedenkt, wie überschuldet diese Marke ist und dass sie mittlerweile von ganzen Ländern abgelehnt wird. Dass jede Woche Tausende gegen sie protestieren und sie noch immer von einem mit Ketamin vollgepumpten, peinliche Mützen tragenden Typ geführt wird. Seit ich einen Cybertruck mit eigenen Augen gesehen habe, wird mir immer klarer, wie viel masochistischer Glaube dem ganzen Tesla-Phänomen zugrunde liegt. Überhaupt zählt der Glaube in den USA mehr als Fakten. Egal, ob es um den Kapitalismus geht, um „Make America great again“ (Maga) oder sogar um den eigenen Ruin – Glaube, nicht Fakten. Magisches Denken, Grausamkeit und Zölle werden es schon richten.
A. L. Kennedys Abschied von AmerikaSonst ist Maga-Land bald überall
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Die Machthaber in den USA sehnen sich danach, die schlimmsten Fehler der Geschichte noch einmal zu begehen. Ihnen genüsslich bei der Selbstzerstörung zuzusehen, bringt aber nichts: Diejenigen, die noch bei Sinnen sind, müssen nun vorangehen.
Gastbeitrag von A. L. Kennedy

Österreich:„Die Rechtsextremen meinen, was sie sagen“
Sollte die Politik ihr Verhältnis zu rechten Parteien wie der AfD normalisieren, wie Jens Spahn nun fordert? Der Extremismusforscher Andreas Kranebitter warnt eindringlich – mit Verweis auf das Beispiel Österreich.
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