Ausschreitungen in Großbritannien:Wir bleiben fragil

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In Walthamstow wollen Anti-Rassismus-Demonstranten ein Zeichen setzen. (Foto: Carl Court/Getty Images)

Großbritannien erntet gerade die Früchte einer selbstverschuldeten Identitätskrise. Die Krawalle dort hören irgendwann auf. Aber an der rechten Gesinnung vieler Täter wird sich nichts ändern.

Gastbeitrag von A.L. Kennedy

Es endet nie gut, wenn man gleichzeitig mit Benzin und Streichhölzern spielt. Die rücksichtslosen rassistischen Äußerungen, die Bigotterie und die Lügen, die unseren jüngsten Parlamentswahlkampf prägten, wirkten wie Brandbeschleuniger. Es ist vor allem England, das brennt. Seine Identitätskrise eskaliert, während die anderen Nationen des Vereinigten Königreichs, außer Nordirland, das seine eigenen Probleme hat, ängstlich zuschauen. Wir erleben zurzeit die ersten ernsthaften Unruhen seit 2011, als institutionalisierter Rassismus und der Druck von Sparmaßnahmen in einem heißen Londoner Sommer für Krawalle sorgten. Nachdem sich der Staub gelegt hatte, wurden damals kleinere Diebstähle öffentlichkeitswirksam mit Freiheitsstrafen geahndet - sechs Monate für den Diebstahl einer Wasserflasche im Wert von 3,50 Pfund zum Beispiel.

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