68. Filmfestival in Locarno:Komödie aus Südkorea holt Goldenen Leoparden

Awards - Photocall - 68th Locarno Film Festival

Wurde mit einer Komödie Sieger: Der Sükoreaner Hong Sang-soo beim 68. Festival in Locarno.

(Foto: dpa)
  • Beim 68. Festival in Locarno hat der südkoreanische Regisseur Hong Sang-soo den Goldenen Leoparden für seine Komödie "Right Now, Wrong Then" gewonnen.
  • Der Deutsche Lars Kraume wurde für seinen Film "Der Staat gegen Bauer Fritz" ausgezeichnet.
  • Als bester Regisseur wurde der Pole Andrzej Zulawski geehrt.

Festival in Locarno: Hauptpreis geht nach Südkorea

Der Spielfilm "Right Now, Wrong Then" aus Südkorea hat überraschend den Goldenen Leoparden beim Internationalen Filmfestival in Locarno gewonnen. Regisseur Hong Sang-soo schildert komödiantisch die Begegnung eines Filmregisseurs mit einer Verehrerin. Gleichzeitig wurde der südkoreanische Schauspieler Jung Yae-Young für seine Darstellung des Filmregisseurs ausgezeichnet.

Der von Publikum und Kritik hoch gehandelte israelische Spielfilm "Tikkun" ("Wiedergutmachung") bekam den Spezialpreis der Jury. Das Drama von Autor und Regisseur Avishai Sivan zeigt den zum Scheitern verurteilten Versuch eines jungen ultra-orthodoxen Juden in Jerusalem, sich von den Fesseln des Glaubens und der Familie zu lösen.

Auch das deutsche Kino verbuchte am Samstag einen Erfolg: Regisseur Lars Kraume erhielt wie von vielen erwartet für "Der Staat gegen Fritz Bauer" den begehrten Publikumspreis. Diese Auszeichnung geht an einen der Filme, die außerhalb des Wettbewerbs in der Schweiz gezeigt werden. Der Film reflektiert die Ereignisse um die Jagd auf den SS-Schergen Adolf Eichmann Ende der 1950er Jahre und kommt am 1. Oktober in Deutschland in die Kinos.

"Nachtblende"-Regisseur Zulawski ausgezeichnet

Als bester Regisseur wurde der 74-jährige polnische Altmeister Andrzej Zulawski ("Nachtblende") geehrt - obwohl sein Spielfilm "Cosmos" um die Selbstfindungsprobleme zweier junger Männer wegen der manierierten Erzählweise bei manchen nicht gut ankam. Die favorisierte iranisch-deutsche Ko-Produktion "Paradise" wurde im Nebenwettbewerb um den besten Filmerstling ausgezeichnet.

Den Preis für die beste Darstellerin teilen sich vier Frauen: Sachie Tanaka, Hazuki Kikuchi, Maiko Mihara und Rira Kawamura, die Hauptdarstellerinnen des fünfeinhalbstündigen japanischen Gesellschaftspanoramas "Happy Hour".

Insgesamt waren bei dem Festival in der Stadt in der Schweiz mehr als 200 Filme zu sehen. 19 Spiel- und Dokumentarfilme hatten sich im Hauptwettbewerb um den Goldenen Leoparden beworben. Er gilt nach der Palme von Cannes, dem Bären von Berlin und dem Löwen von Venedig weltweit als viertwichtigster Filmfestival-Preis. Zur Jury gehörte dieses Jahr auch der deutsche Schauspieler Udo Kier.

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