66. Internationale Filmfestspiele in Cannes:Großangriff an der Côte d'Azur

Lesezeit: 1 Min.

Regisseur Roman Polanski bewirbt sich in Cannes mit "Venus in Fur" um die Goldene Palme. (Foto: Getty Images)

Roman Polanski und die Coen-Brüder bewerben sich um die Goldene Palme und stellen sich der Begutachtung durch Jury-Präsident Steven Spielberg. Das eindrucksvolle Wettbewerbsprogramm der 66. Internationalen Filmfestspiele von Cannes.

Von Susan Vahabzadeh

Das muss sich ein Festival erst einmal leisten können: den neuen Film von Sofia Coppola in eine Nebenreihe abzuschieben. Ihr Krimi "The Bling Ring" wird in Cannes laufen - aber er eröffnet nur die Sektion "Un certain regard". Was nicht so sehr verwundert, wenn man sieht, was sonst noch für Schwergewichte am Start sind.

Los geht's bei den 66. Internationalen Filmfestspielen am 15. Mai mit Baz Luhrmanns "The Great Gatsby" mit Leonardo Di Caprio, der läuft noch außer Konkurrenz. Um die Goldene Palme bewerben sich dann zum Beispiel Roman Polanski mit "Venus in Fur" und François Ozon mit "Jeune et jolie" - über eine höhere Tochter, die sich als Nutte versucht. Auch die Coen-Brüder stellen sich der Begutachtung durch Jury-Präsident Steven Spielberg, mit ihrer Folkmusik-Feier aus dem Greenwich Village: "Inside Llewyn Davis" mit Justin Timberlake.

Noch drei weitere amerikanische Filmemacher sind im Rennen: Alexander Payne mit "Nebraska", James Gray mit dem Zwanziger-Jahre-Drama "The Immigrant" mit Marion Cotillard und Joaquin Phoenix, und Steven Soderbergh mit einem weiteren letzten Film, der eigentlich fürs Fernsehen gedrehten Liberace-Biographie "Behind the Candelabra" - da spielen Michael Douglas und Matt Damon ein sehr schwules Paar.

Der Däne Nicholas Winding Refn ("Drive") stellt "Only God Forgives" vor, wieder mit Ryan Gosling, diesmal in der Rolle eines englischen Gangsters, eine französische Produktion. Ebenfalls dabei sind zwei deutsche Koproduktionen: "Heli" von Amat Escalante und "Michael Kohlhaas" von Arnaud Despallieres. Außerdem: "La Vie d'Adele" von Abdellatif Kechiche, "A Touch of Sin" von Jia Zhangke und "The Past", der neue Film von Asghar Farhadi, mit "Nader und Simin" vor zwei Jahren die Berlinale gewonnen hat. Farhadi hat erstmals einen Film außerhalb Irans gedreht, in Frankreich, mit Bérénice Béjo ("The Artist") in der Hauptrolle.

Außer Konkurrenz laufen in diesem Jahr noch Guillaume Canets "Blood Ties" mit Clive Owen und Mila Kunis sowie "All is Lost", mit Robert Redford, von J.C.Chandor ("Margin Call").

© SZ vom 19.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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