Krieg und Vertreibung sind seit Jahrzehnten die klassischen Sujets der Fotoagenturen. Insofern ist es nur folgerichtig, dass diese Themen auch beim Fotofestival einen Schwerpunkt bilden. Allerdings betont Kuratorin Andréa Holzherr, dass Magnum schon immer auch andere Themen abgedeckt hat. "Deswegen wollten wir die Geschichte mit der Jugendkultur machen", sagt sie, und verweist damit auf die Ausstellung "Community" im Kunstverein Ludwigshafen, bei der die Fotos von 43 Magnum-Mitgliedern großflächig an die Wand projiziert und von Sound unterlegt werden.
Für keine andere Ausstellung des Fotofestivals bot die Agentur mehr Fotografen auf. Auch das steht wohl für den Wandel im Selbstverständnis, mit dem sie der Zukunft begegnen will. Schon jetzt lässt sich sagen, dass Magnum in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen einen vielversprechenden Schritt in diese Richtung gegangen ist: Die Zahl von 30.000 Besuchern aus dem Jahr 2011 wird auf jeden Fall deutlich übertroffen werden, wenn das Festival am kommenden Sonntag seine Pforten schließt.
Kostümierter Teenager, der Jugendkult-Bewegung Cosplay zugehörig. Tokio. 2000.
Ausstellung "Grenzgänge. Magnum: Trans-Territories" (Kuratorin: Andréa Holzherr) Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg bis zum 10. November 2013, Der Katalog "Grenzgänge. Magnum / Trans-Territories", 200 Seiten, herausgegeben von Andréa Holzherr, Kehrer-Verlag, kostet in den Ausstellungen 20 Euro und im Buchhandel 29,90 Euro.