Süddeutsche Zeitung

44. Art Cologne:Es ist eine Art

Die Kölner haben's ja mit den Schnapszahlen, und so könnte die 44. Art Cologne etwas besonderes werden - wenn sie nicht ausgerechnet an einem Asche-Mittwoch gestartet wäre. Mit Video.

Die älteste Kunstmesse der Welt hat am Mittwoch in Köln eröffnet: Mit Gegenwartskunst und Werken der klassischen Moderne ist die 44. Art Cologne an den Start gegangen.

Knapp 200 Galeristen aus 23 Ländern zeigen Skulpturen, Gemälde, Fotografien, Installationen oder Videos. Bis Sonntag sollen Werke, etwa von Expressionist Ernst Ludwig Kirchner, von Pablo Picasso oder Pop-Art-Künstler Andy Warhol für Millionen-Summen einen Käufer finden.

Unter den Zeitgenossen gehören Arbeiten von Nagel-Künstler Günther Uecker oder Großformatiges von Neo Rauch zu den Highlights. Das aktuell teuerste Werk ist Edvard Munchs "Sitzende junge Frau" aus dem Jahr 1916 zum Preis von 9,5 Millionen Euro.

Dieter Nuhr schaut nur mal vorbei und die Asche-Wolke tut ihr übriges: Werfen Sie einen Blick auf die Art Cologne - per Video:

Die Galeristen präsentieren zudem Papierarbeiten von Gustav Klimt und Egon Schiele, Ölbilder von Oskar Kokoschka, Max Pechstein oder Erich Heckel und zeigen viele Skulpturen, so auch vom Ende 2009 gestorbenen Bildhauer Alfred Hrdlicka.

Ebenso zeigen viele unbekannte Jung-Talente fünf Tage lang ihre Objekte in Köln. Bei den Newcomern können Kunstliebhaber nach Worten von Art-Cologne-Direktor Daniel Hug auch schon ab 500 Euro fündig werden. Der Künstler-Nachwuchs und junge Galeristen erhalten traditionell ihre eigenen Flächen zur Selbstdarstellung.

Die Galeristen zeigten sich zum Messeauftakt zuversichtlich. Die Wirtschaftskrise hat aus ihrer Sicht dem Kunstmarkt nicht den Boden unter den Füßen weggezogen. Gute Kunst werde weiterhin stark nachgefragt.

Leicht getrübt wird die Stimmung jedoch durch das Flugverbot in Europa, das zwar am Mittwoch aufgehoben wurde, aber manchem Sammler die Anreise nicht möglich machte - oder zumindest stark erschwerte. Die Messeleitung geht dennoch davon aus, dass die Gesamtzahl der Besucher wie im Vorjahr bei mehr als 50 000 liegen wird.

Ein Preis, ein Preis

Am Donnerstag wurde die Sammlerfamilie Grässlin aus St. Georgen im Schwarzwald mit dem diesjährigen Art Cologne Preis ausgezeichnet. Anna, Bärbel, Thomas, Sabine und Karola Grässlin erhalten die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre herausragenden Verdienste um die Vermittlung moderner Kunst, wie die Koelnmesse mitteilte.

Gestiftet wird der Preis vom "Bundesverband Deutscher Galerien und Editionen" (BVDG) und der Koelnmesse. Zur Begründung hieß es, mit der Familie Grässlin werde eine Sammlerfamilie geehrt, deren herausragendes Kennzeichen der direkte Kontakt mit den Künstlern ihrer Generation und deren Kunstwerken ist.

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