Vorschlag-Hammer:Wipfel und Spitzen

Ich trauere meinen freien Tagen hinterher, als ich auf den Spitzen der bayerischen Berge stand und todesmutig in die Voralpenland-Seen sprang - trotz Spitzentemperaturen im negativen Sinn! Aber genug davon. Derartige Aktivitäten sind nun wohl für dieses Jahr vorbei. Rechtzeitig zur Herbstsaison der Kunstmessen bin ich nun wieder in der Redaktion angelandet

Von Evelyn Vogel

Der herrliche Spätsommer, den ich die vergangenen Tage genießen durfte, scheint sich schon wieder zu verabschieden. Ich trauere meinen freien Tagen hinterher, als ich auf den Spitzen der bayerischen Berge stand und todesmutig in die Voralpenland-Seen sprang - trotz Spitzentemperaturen im negativen Sinn! Aber genug davon. Die Bergwipfel muss ich nun erst einmal hinter mir lassen, um mich anderen Spitzen zu widmen. Denn rechtzeitig zur Herbstsaison der Kunstmessen bin ich wieder in der Redaktion angelandet.

Als erstes eilte ich zur Kunst & Antiquitäten in den Postpalast. Die Messe hat sich dort nach den vielen Jahren am Nockherberg gerade gemütlich eingerichtet, da droht ihr die nächste Zwangsveränderung. Die Frühjahrsausgabe ist gesichert und auch die im nächsten Herbst scheint noch machbar, doch dann droht die Baugrube. Das Areal wird städtebaulich umgekrempelt. Und so wichtig ich neue Wohnungen im innerstädtischen Bereich finde, für die extrem beliebt Publikums-Messe, die sich immer mehr verjüngt, wird die Zukunft schwierig werden. Bis 29. Oktober kann man aber noch zwischen Kunst & Kunsthandwerk, zwischen Kleinigkeiten für den schmalen Geldbeutel und wertvollen Möbeln, Teppichen, Skulpturen und Bildern stöbern. Spitze dürfte der Spitzweg für knapp 200 000 Euro sein.

Seit Dienstag ist auch die Spitzenausgabe unter den Münchner Messen, die Highlights, eröffnet. So fein der Rahmen in der Residenz, so fein das Angebot. Die einstige Messe mit Schwerpunkt Alte Meister erfährt ebenfalls Jahr für Jahr eine inhaltliche Verjüngung. Unter den neuen Ausstellern mit zeitgenössischer Kunst konnte ich Karl Pfefferle entdecken, die Fotografie wurde durch Ira Stehmann verstärkt. Das Profil hat sich so sehr verändert, dass manche der alten Hasen beinahe wie Exoten wirken. Deshalb bin ich gespannt, wohin das führen wird. Aber meine Liebe gehört der Highlights, denn die Atmosphäre ist herrlich. Angehängt an diese Messe hat sich zum zweiten Male die Plateau, eine Initiative aus den Reihen der Münchner Galerien für zeitgenössische Kunst, die diesen Freitag und Samstag mit diversen Sonderveranstaltungen das Publikum in die eigenen Räume locken will.

Und dann gibt es noch einen neuen Player auf dem Münchner Herbst-Messen-Parkett: die Paper Positions. Die Initiative stammt aus Berlin und will sich vom 26. bis 29. Oktober erstmals und ganz stylish im neuen Lovelace-Hotel positionieren. Mir ist noch nicht ganz klar, wie sich angesichts der Liste der Aussteller das Profil der Paper Positions wirklich definiert. Aber dort will ich am Donnerstag auf jeden Fall hinschauen. Bin gespannt, welche Spitzen es dort zu entdecken gibt.

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