Krimi-Serie:Ode an das Vage

Ulrich Effenhauser hält wenig von allzu viel Realismus im Regionalkrimi. In seinem Roman "Alias Toller" erscheinen die Siebziger in Regensburg wilder, als sie womöglich waren

Von Christian Jooss-Bernau

Die Campus-Pizzeria ist gerade eine Baustelle. In der Mensa kann man nur mit Uni-Karte zahlen. In der Cafeteria nehmen sie Bargeld. Eine halbe Pizza und ein Getränk später, steht man da. Weiß nicht mehr, wo man sein Tablett abgeben soll und wie das mit den Pfandflaschen funktioniert, während die Kassiererin und der Koch auf einen einreden und Hilfe anbieten. Und das inmitten der Studenten, die ihre Cafeteria kennen wie ihren Rucksack. Man merkt Ulrich Effenhauser an, dass er der Universität Regensburg begegnet wie einer alten Bekennten, in die man damals ein bisschen verknallt war, die man aber Jahre nicht mehr gesehen hat. Auf der Freitreppe, die zum Hauptgebäude führt, sprießt es grün aus den Ritzen. Er ist ein wenig in die Jahre gekommen, der Betoncharme der Uni, die 1967 den Lehrbetrieb aufnahm.

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