Auktion in New York:Deutsche Warhols bringen 135 Millionen Dollar

Christies Art auction

Während der Auktion bei Christie's in New York

(Foto: dpa)
  • Zwei Werke des Künstlers Andy Warhol bringen bei einer Auktion in New York zusammen 135 Millionen Dollar.
  • Die Kunstwerke gehörten seit den 1970ern der Spielbank Westspiel und waren einst für die Aachener Spielbank gekauft worden.
  • Kritiker fürchten, dass Nordrhein-Westfalen mit dem Verkauf von Kunst seine Haushaltslücken stopfen will.

Millionen für Warhol-Kunst

Die mit Spannung erwartete Versteigerung zweier Warhol-Bilder des deutschen Casinobetreibers Westspiel hat ihre Erwartungen noch übertroffen. Die beiden Bilder, "Triple Elvis" und "Four Marlons" brachten bei Christie's in New York zusammen mit dem Aufgeld 151,5 Millionen Dollar (120 Millionen Euro). Gehofft hatten die Händler auf 120 Millionen Dollar.

Beide Bilder sind gut zwei Meter hoch und etwa 1,70 Meter breit. "Triple Elvis" von 1963 zeigt Elvis Presley dreimal in Westernpose aus einem Film. Die Auktion ging nach einem furiosen Start nur schleppend voran, letztlich kam der Zuschlag bei 73 Millionen Dollar. Mit der Prämie für Christie's werden für das Bild gut 81,9 Millionen Dollar fällig.

"Four Marlons" ist nach demselben Prinzip gemacht, der Siebdruck zeigt viermal Marlon Brando auf einem Motorrad mit Ledermütze. Es wurde für 62 Millionen Dollar verkauft, mit dem Aufgeld muss der Käufer 69,6 Millionen Dollar zahlen. Wer die Bilder kaufte, war zunächst nicht bekannt. Es handelte sich aber einmal um einen Telefonbieter, einmal um einen Käufer im Saal. Die Bilder gingen damit also vermutlich an zwei Käufer.

Ein Auktionsrekord für Warhol sind die Bilder aber nicht. Vor fünf Jahren wurde "Eight Elvis" für satte 100 Millionen Dollar versteigert. Und vor einem Jahr wurde "Silver Car Crash (Double Disaster)" des 1987 verstorbenen Künstlers für 105 Millionen Dollar versteigert.

Kritik in Nordrhein-Westfalen

Der Verkauf beider Bilder ist in Nordrhein-Westfalen hochumstritten. Kritiker befürchten einen Einstieg in den Ausverkauf der landeseigenen Kunst, um Haushaltslöcher zu stopfen. Die Bilder waren von der Landesbank Westspiel zum Schmuck der Aachener Spielbank angekauft worden. die Westspiel ist ein landeseigener Betrieb, wenn auch rechtlich gesehen nur indirekt. Ende der 70er Jahre hatten die Elvisse 85 000, die Brandos 100 000 Dollar gekostet. Zuletzt hingen sie aber im Tresor, weil sie für die Wand viel zu wertvoll waren.

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