Wikileaks-Gründer:Sankt Julian

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Für die digitale Kultur war Assange ein erster Ideologe. (Foto: Collage: SZ, Fotos: Reuters, Shutterstock)

Sympathisch war er nie - aber kaum jemand beherrschte das Spiel mit dem Charisma so perfekt wie Julian Assange. Gewinnt er mit seiner Verhaftung den Status als Märtyrer der digitalen Kultur zurück?

Von Andrian Kreye

Wikileaks-Gründer und Internetaktivist Julian Assange wusste schon immer, wie er seine Aura zu pflegen hatte. Aura, nicht Image, das wäre zu wenig, denn er wollte immer schon Geschichte schreiben. Das hat er natürlich längst getan mit seinen Enthüllungen, Aufdeckungen, vor allem aber mit seiner Rolle als Prophet einer Whistleblower-Kultur, die erst ihm und dann dem Journalismus große Geschichten zugespielt hat. Die inkriminierenden Akten verschiedenster Banken, das "Collateral Murder"-Video aus dem Irakkrieg oder die "Gitmo Files" aus dem US-Foltergefängnis Guantanamo, die er auf seiner eigenen Plattform veröffentlichte. Oder später Edward Snowdens Enthüllungen über die NSA, die Panama Papers und Implant Files der SZ und des International Consortium of Investigative Journalists.

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