Und Arrechea selbst? Der 42-jährige mit der Afrofrisur, sagt es gäbe keine offizielle politische Konnotation, aber er könne ja nicht verhindern, dass sich die Menschen so ihre Gedanken machen. "Das ist nicht nur ein kubanisches Problem: Die Menschen hören schlechter zu, je höher sie kommen".
Arrechea steht für eine ganze Generation kubanischer Künstler. Vor einigen Jahren ausgewandert nach Madrid. Ausstellungen in Paris, New York, Los Angeles. Und nun zurück in der alten Heimat, gelockt von der Öffnung der kubanischen Gesellschaft, die seit Anfang 2011 ganz offiziell Parteilinie ist.
Seitdem dürfen alle Kubaner Häuser und Autos verkaufen, Werkstätten, Salons und private Geschäfte eröffnen. 178 Berufe stehen ihnen nun - zeitgleich mit der Entlassung vieler Staatsangestellter - zur selbständigen Ausübung frei.
Die traurigen Auslagen der staatlichen Lebensmittelgeschäfte bekommen seitdem Konkurrenz auf den Bürgersteigen. Die weitreichendsten Freiheiten aber genießen die Künstler: Wie alle kubanischen Akademiker müssen sie nach einem kostenfreien Hochschulstudium zwei Jahre für den Staat arbeiten. Dann aber dürfen sie - mit Exportgenehmigung des Staates - nach Miami und Madrid verkaufen, oder gleich einen Zweitwohnsitz im Ausland anmelden und sich von westlichen Galerien vertreten lassen. "Der Staat", sagt Arrechea, "will den Konsens mit der intellektuellen Elite beibehalten."