Zucker:Lächerlich und wirkungslos

Eine freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie - das kann nicht gut gehen, kritisieren die Leser. Und was sagt eigentlich Gesundheitsminister Spahn dazu?

"Bitterer Nachgeschmack" vom 20. Dezember:

Schonungshaltung

Immer und immer wieder verhindern Unionspolitiker in ihrer Eigenschaft als Landwirtschafts-, Ernährungs-, Verbraucher-, Verkehrsminister, dass die Industrie gesetzlich zu vernünftigem und verbrauchergerechtem Handeln gezwungen wird. Wie auch in diesem Fall: Wo der Allgemeinheit Jahr für Jahr im Gesundheitssystem ein Milliardenschaden entsteht, darf die Lebensmittelindustrie weiter so machen wie bisher mit der lächerlichen Zusage, freiwillig ein wenig gegenzusteuern. So war es auch schon in der Glyphosat-Auseinandersetzung, bei den durch die Autoindustrie verursachten Diesel-Betrügereien und vielem mehr. Ich frage mich schon manchmal, ob da einzelne Politiker oder eventuell Parteien von der Industrie geschmiert werden. Anders ist diese Schonungshaltung der Industrie gegenüber kaum zu erklären.

Götz Renn, Höhbeck

Spahn schweigt

Grippewelle wegen unzureichender Vakzine, Glyphosat, Dieselabgase, Feinstaubbelastung, Nitratgehalt des Grundwassers und nun eine lächerliche und praktisch unwirksame Vereinbarung zur Reduzierung von Fett und Zucker in Nahrungsmitteln - das alles sind massive Angriffe auf die allgemeine Volksgesundheit. Die Kosten der Folgeschäden sind seit Langem bekannt.

Doch unter all den Stimmen, die sich zu diesem Thema äußern, fehlt eine: die des Gesundheitsministers Jens Spahn, der in seinem Amtseid geschworen hat, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Bei jedem dieser Themen wäre von seinem Vorgänger ein Machtwort zu erwarten gewesen. Daher die Frage: Brauchen wir noch einen Gesundheitsminister mit einem großen Ministerium?

Dr. Karl Klaus Walther, Volkach

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