Weitere Leserbriefe:Musik, Rente

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Zwei Mediziner nehmen Stellung zu einer Studie über die Aerosol-Bildung beim Musizieren. Ein Leser beschwert sich darüber, dass das Problem der Doppelbesteuerung von Renten nicht angegangen wird. Er wähnt politisches Kalkül.

Aerosole beim Musizieren

Zu "Wenn Flöten töten" vom 26. November: Mit Interesse haben wir den Artikel gelesen. Gleichwohl kommen wir als Leiter der Aerosol-Studie mit dem Symphonie-Orchester des BR zu einer doch sehr viel positiveren Interpretation unserer Daten als der Autor des Artikels. Bei den meisten Blasinstrumenten scheint das Instrument selbst schützend hinsichtlich der Ausbreitung von Tröpfchen und Aerosolen zu wirken. Was die Querflöten angeht, sind Formulierungen wie "Virenschleudern" und insbesondere die Überschrift "Wenn Flöten töten" aus den Ergebnissen der Studie heraus keinesfalls zu rechtfertigen.

Wie in der Pressemitteilung zur Studie ausgeführt, wurden keine Messungen durchgeführt, wie viele möglicherweise virusbeladene Aerosole gebildet werden, sondern wie und wie weit sich künstlich hinzugefügte Aerosole ausbreiten. Eine Beurteilung der Gefährdung hängt sowohl von der Ausbreitung als auch der Konzentration der Aerosole ab. Letztere ist in Bezug auf die verschiedenen Instrumente noch nicht geklärt. Erste Studien, die noch nicht wissenschaftlich gefestigt sind, lassen allerdings vermuten, dass die Querflöten trotz der hohen Ausbreitung geringere Konzentrationen als etwa Trompeten aufweisen.

Unsere Studie legt aus unserer Sicht den Schluss nahe, dass das Risiko des Musizierens - auch in Hinblick auf das Querflötenspiel - bei den angegebenen Abständen vertretbar ist, wenn sich eine Nachbarin oder ein Nachbar nicht in der primär ausgestoßenen Wolke befindet und eine ausreichende Belüftung gewährleistet ist. Die Tatsache, dass es bislang zu keinem uns bekannten Superspreading-Event in irgendeinem Orchester weltweit kam, spricht ebenfalls dafür, das Musizieren, das so wichtig für uns Menschen ist, nach dem Lockdown schnell wieder zu ermöglichen.

Prof. Dr. Matthias Echternach, LMU Klinikum München, und PD Dr. Stefan Kniesburges, Universitätsklinikum Erlangen

Doppelt besteuerte Renten

Zu "Mut zur Rente" vom 14./15. November: Dass die Renten faktisch doppelt besteuert werden, ist jedem Rentner klar, der jahrzehntelang hohe Rentenbeiträge aus seinem versteuerten Einkommen zahlen musste. Natürlich war das auch den Ministerialbeamten und beamteten Professoren klar, welche die Einzelheiten dieser Reform ausgeheckt haben, sie können ja gut rechnen. Diese Rechnung geht aber immer zu Lasten der Arbeitnehmer und Rentner aus. Das zynische Kalkül dahinter: Doppelbesteuerung? Na, das soll uns erst mal ein Rentner nachweisen!

Paul Behrens, Köln

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