Weitere Leserbriefe:Gourmets und der Dax

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Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Bei Veröffentlichung werden Vor- und Nachname sowie Wohnort benannt.

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Eine Leserin beschwert sich über neue umweltschädliche Zubereitungsmethoden für Fleisch. Ein anderer Leser erhofft sich bei der anstehenden Reform des Deutschen Aktienindex die Einarbeitung von Nachhaltigkeitskriterien.

Kochen ohne Plastik

Zu "Das Leben ist zart" am 10. Oktober: War da nicht was? Ach ja! Da war und ist doch die Erkenntnis, wie wir unsere Welt, die Erde, grade in Plastikmüll ersticken ... wir ihr und uns munter die Überlebensgrundlage auch durch Müll, insbesondere Plastikmüll entziehen, der, wie jeder wissen kann, auch in hundert Jahren nicht abgebaut sein wird. Wir trinken aus gesundheitlichen Gründen kein Wasser mehr aus Plastikflaschen, dafür garen wir jetzt das Fleisch darin? Wäre es nicht mehr als sinnig, ja schlicht selbstverständlich, sich darauf zu konzentrieren auch aus der Welt der Gourmets in der Weise zu berichten, dass zusätzlich zum (ohnehin ja unter Klimaschutzaspekten fragwürdigem) Fleisch nicht auch noch Plastik propagiert wird? Dieser Beitrag ist für mich pervers in seiner grotesken Unbedachtheit.

Ich mag Fleisch essen, aber das muss absolut nicht täglich sein. Und gänzlich auf Plastik zu verzichten, wird schwer. Aber Plastik zu ersetzen oder überflüssig zu machen, wo es nur irgend geht - dieses Ziel steht doch außer Frage.

Plastik jetzt einzuführen, wo wir es noch nie vermisst haben, ist absurd - und fahrlässig. Schon vergessen? Wir haben da ein Problem, das heißt Klimawandel. Verursacht auch durch solche Wohlstands(un)seligkeit.

Susanne Breidenbach, Duisburg

Nachhaltigkeit für den neuen Dax

Zu "Wenn aus 30 plötzlich 40 werden" vom 6. Oktober: Die Erhöhung der Anzahl an Unternehmen, die im Dax-30 notiert sind, ist überfällig. Überfällig ist auch die Anpassung der Auswahlkriterien, die zur Mitgliedschaft in diesem Deutschen Aktienindex der 30 wertvollsten Unternehmen an der Börse führen. Gut also, dass etwas passiert. Wie so oft bei Entscheidungen, die viele Interessen berücksichtigen müssen, scheint hier ein Kompromiss auf kleinstem gemeinsamen Nenner zu entstehen.

Neben dem Dax haben wir den M-Dax mit 60 Firmen und den S-Dax mit 50 Unternehmen. Wenn von manchen Analysten bemängelt wird, dass durch die Erhöhung der Anzahl an Unternehmen im Dax von 30 auf 40, die logischerweise aus dem Mittelwerteindex M-Dax stammen, dieser wertmäßig stark dezimiert wird, stellt sich doch die Frage, warum man nicht gleich alle Dax-Indizes anpasst. Es wäre meines Erachtens sinnvoll, einen Dax-50, einen M-Dax-50 und einen S-Dax-50 zu bilden. Somit wäre die deutsche Börsenlandschaft umfassend dargestellt.

Ein weiterer Punkt im Hinblick auf die Auswahlkriterien wäre die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien die zunehmend bei Investoren eine wesentliche und sinnvolle Rolle spielen. Hierfür gibt es nutzbare Indizes, etwa den Dow Jones Sustainability Index (DJSI) oder in Zusammenarbeit mit Ratingagenturen wie Oekom Research den HVB Nachhaltigkeitsindex oder auch den Euronext Vigeo Eiris Index, der neben Umweltaspekte auch gute Unternehmensführung und Soziales berücksichtigt.

Da es noch keine endgültige Entscheidung der Deutschen Börse gibt, bleibt die Hoffnung, dass diese Punkte zumindest teilweise Berücksichtigung finden.

Hans Gisbert Ulmke, Gauting

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