Weitere Leserbriefe:Fleischampel und Uneinheit

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FDP stoppt Gesetz zur Kennzeichnungspflicht von Fleisch in Gaststätten (Foto: Friedrich Bungert)

Über die Kennzeichnungspflicht von Fleisch in Gaststätten wird in der Regierung gestritten. Zwischen Ost und West tun sich neue Gräben auf.

„Was auf dem Teller liegt“ vom 12. Oktober:

„Völlig untauglich“

Es vergeht keine Woche, in der die FDP nicht mindestens eine verhandelte und beschlossene Abmachung hinterher wieder zurücknimmt. Die drei Fraktionsspitzen der Ampelparteien kündigten im Juni ein Agrarpaket an, in dem eine Kennzeichnungspflicht, zunächst nur für Schweinefleisch, auch in Gaststätten gelten sollte. Viele Restaurantbesucher würden gerne wissen, ob das Schnitzel aus artgerechter Haltung kommt oder aus Massentierhaltung. Jetzt, wo der Gesetzentwurf nach der Anhörung ins Parlament gebracht werden sollte, findet die FDP den Entwurf völlig untauglich. In der Privatwirtschaft wäre so ein Verhalten das Ende einer Geschäftsbeziehung, in der Regierung trauriger Alltag. Ein großer Teil des Frusts geht auf das Konto des kleinsten Koalitionspartners.

Prof. Reinhard Seifried, Unterwössen

„Die Anderen“ vom 2. Oktober:

Wieder zwei deutsche Staaten

Dank an Kurt Kister für seinen kenntnisreichen und einfühlsamen Beitrag zum Nationalfeiertag, schließlich wissen die Jüngeren meist nicht, was es mit dem „Bundesbadetag“ auf sich hatte! Auch die Rolle von „CSU-Bayern“ wird mit Augenzwinkern dargestellt. Gestatten Sie dennoch einige Anmerkungen: Deutsche Einheit hin oder her – Tatsache ist, dass im Osten Kohls sehr verspätete „blühende Landschaften“ wie Jena, Leipzig, Dresden einer ausgepowerten Brache gegenüberstehen, gekennzeichnet durch Deindustrialisierung, Abwanderung und Hoffnungslosigkeit. Ein Freund aus Forst in der Niederlausitz, über der Neiße ist Polen, berichtet mir, für eine preisgünstige, moderne Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung lassen sich keine Mieter finden. Zur wirtschaftlichen Misere kommt die extreme Russlandfreundlichkeit weiter Bevölkerungsschichten, die sogar vor der dortigen CDU nicht Halt macht. Wer aus dem Ukraine-Krieg nichts gelernt hat und weiter das übergriffige Putin-Regime verteidigt, macht aus der Kluft zu Westdeutschland einen Atlantikgraben! Kulminiert diese Entwicklung, könnte es irgendwann wieder zwei deutsche Staaten geben. Wer wollte das gänzlich ausschließen?

Alf Tondern, München

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