Weitere Briefe:Wächter und Töchter

Ein Leser bricht eine Lanze für die freie Presse und hofft, dass Zeitungen wie die "Washington Post" US-Präsident Donald Trump in die Schranken weisen. Eine Leserin hofft auf baldige Lohngleichheit - zum Segen der jungen Frauen.

Wächter der Grundwerte

"Checker" vom 17. März: "Die Demokratie stirbt in der Dunkelheit", lautet der Slogan der Washington Post. Wie wahr. Diktatoren und Autokraten schalten, wie in der Nazi-Zeit, die Medien gleich. Wer kritisch über politische und persönliche Schweinereien dieser Menschen berichtet, lebt in allergrößter Gefahr: Im Jahr 2016 wurden nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen weltweit mindestens 74 Journalisten getötet und 348 inhaftiert.

US-Präsident Donald Trump und seine Berater haben schnell begriffen, dass ihr medialer Populismus und ihre massenhaft verbreiteten Lügengeschichten via Twitter und per Pressebriefing, bei dem kritische Medien ausgesperrt werden, Wutbürger schafft. Er denunziert damit zielgerichtet die Glaubwürdigkeit der kritischen Medien, um das Wahlvolk am Denken zu hindern. Er möchte verhindern, dass Medien die Bedrohung der gesellschaftlichen Grundwerte Amerikas durch ihn und andere, wie die Würde des Menschen, die Wahrung der Menschenrechte, Freiheit, Gerechtigkeit, thematisieren. Trump möchte den investigativen Journalismus, der nicht nur für Demokratien unentbehrlich ist, verhindern. Warum? Weil er offenbar nicht will, dass auch nur ein Bruchteil der Wahrheit über sein Tun und Lassen veröffentlicht wird. Zur Erinnerung: Es waren Journalisten der Washington Post, die mit ihren investigativen Recherchen die Watergate-Affäre aufgedeckt und den damaligen Präsidenten Richard Nixon, der die Medien damals auch als Lügenpresse bezeichnete, zum Rücktritt gezwungen haben. Dem unseriösen Trump wird es nicht anders ergehen.

Herbert Hartmann, Oberhaching

Message an die Töchter

Einen großen Glückwunsch zum Artikel "Vollzeitaccessoires" von Sophie Schönberger vom 17. März. Sie setzt sich mit dem hochaktuellen Thema der Teilnahme von Frauen an der Berufswelt auf sehr weise, zeitgemäße und interessante Art auseinander. Dazu ist der Artikel gut geschrieben - ein Genuss und hoffentlich Gegenstand vieler Diskussionen, damit wir unsere tief verwurzelte, aber veraltete Geisteshaltung hinterfragen und anpassen. Tatsächlich ergibt es ja keinen Sinn, Gesetzesvorlagen für Gehältertransparenz zur Förderung der weiblichen Berufstätigkeit auf den Weg zu bringen, wenn unser höchstes Amt die Frau als kostenloses Accessoire behandelt. Was für eine Message ist damit - auch für unsere Töchter - verbunden?

Cornelia Marquardt, München

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen.

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