Weitere Briefe:Von Solidarität und Subventionen

Ein Leser fordert auf, sich gegen zunehmende Gewaltdrohungen aus dem Netz zu äußern. Ein anderer geißelt die Wünsche der EU-Kommission zur besseren Sicherheitsausstattung von Pkw. Das sei vor allem Finanzhilfe für die Autoindustrie.

Solidarität und Respekt zeigen

Zu "Dreck aus dem Netz" vom 14. März: Die widerlichen Gewaltdrohungen aus dem rechten Lager gegen jüdische Menschen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Zentralrat der Juden sowie engagierte aufrechte Demokraten wie Politiker und Journalisten zeigen drastisch auf, wie weit wir schon wieder in dieser Republik gekommen sind. Der Rechtsterrorismus hierzulande ist brandgefährlich und richtet sich vor allem gegen diejenigen, die den Rechtsextremismus bekämpfen, weil ihnen eine menschliche Gesellschaft, wie sie die Mütter und Väter des Grundgesetzes entwarfen, wichtig ist. Die braunen Gewalttäter mit ihren von Hass und Nazi-Ungeist durchdrungenen Ideologien nehmen auf Menschenwürde keine Rücksicht, sie stehen für eine unmenschliche Gesellschaft, in der das Recht des Stärkeren gilt und die Menschenrechte keine Bedeutung haben. Als Antifaschist und Demokrat muss man unbedingt Solidarität und Respekt vor Menschen wie Charlotte Knobloch bekunden , die mit Zivilcourage und Mut unbeirrt ihren Weg der Freiheit und Demokratie gehen. Sie sind echte Vorbilder. Leider werden bei der Polizei oft Drohungen aus dem rechten Spektrum nicht ernst genug genommen, was sich unbedingt ändern muss.

Manfred Kirsch, Neuwied

Subvention für Dinosaurier

Zu "Risikofaktor Mensch" vom 29. März: Dass viele Menschen sich nicht ein Fahrzeug mit Vollausstattung mit Assistenzsystemen leisten, liegt einfach daran, dass sie es sich nicht leisten können. Die neuen Sicherheitsstandards der EU für Pkw sind nichts weiter als ein milliardenschweres Subventionsprogramm für eine Dinosaurier-Industrie. Vielleicht kann man der zielgerichteten Demenz abhelfen, indem man sich erinnert: Die meisten Menschen sterben nicht im Autoverkehr, sie sterben am Autoverkehr. Sie sterben an den Folgeerkrankungen von Feinstaub, Stickoxiden und CO₂, an Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, an Lungenkrebs und verdreckten Lebensmitteln. Sie leiden an Allergien und Lärm, an Stress und Hektik auf den Straßen.

Es würde schon viel helfen, wenn die EU sinnvolle Standards für Abgase auch durchsetzen würde. Wenn es wirklich abschreckende Strafen für Raser, Drängler, alkoholisierte Fahrer und andere irrsinnige Verkehrsteilnehmer gäbe anstatt der derzeitigen lächerlichen Strafen, die geradezu zum Verkehrs-Rowdytum einladen.

Stefan Kappe, Hannover

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