Weitere Briefe:Vom Spa und neuen Flirt-Methoden

Ein Schreiber malt das Bad in Spa, Namensgeber der Wellness-Bewegung, in schönsten Tönen aus. Ein anderer geißelt die neue Mode, bei der sich Männer mit Hunden fotografieren lassen, um attraktiver zu wirken.

Wellness in Spa

Zu "Das Original" vom 28. November: Es ist alles richtig, aber es ist dem Text doch anzumerken, dass der Autor Tom Noga noch häufiger in die wallonische Perle kommen sollte. Was für uns, vor 30 Jahren aus München emigrierte Wallonie-Bewohner, den morbiden Charme des Städtchens ausmacht, lässt sich, bei strahlendem Herbst-Sonnenschein über goldenen Blätterwäldern, vor allem am Sonntag erleben, besser: genießen! Die alten Wandelhallen, kaputte Buntgläser zuhauf, drunter die Flohmarktstände. Sie staunen, wie liebevoll diese Wallonen an der Vergangenheit hängen, nicht nur an alten Gläsern zuhauf, an Postkarten aus dem 19. Jahrhundert, dann der End-Pavillon, da wird alles zur real erlebbaren Kulisse des Morbiden.

Muss das jetzt alles weg, wenn man dem im Artikel erwähnten "Great Spas of Europe" beitritt? Dann die schier endlosen Wälder, hoch über Spa beginnend, wo endend? Der alte Flugplatz, die Rennstrecke aus den 1920ern, der in den Berg eingeschnittene Friedhof: Man muss wiederkommen!

Prof. Jürgen Claus, Baelen/Belgien

Auf den Hund gekommen

Zu "Ein Köter als Köder" vom 27. November: Ein geistreich und witzig geschriebener Artikel zum Thema Wahrheit und Täuschung, Schein und Sein auf dem Dating-Markt. Dabei wird wieder mal deutlich, wie leicht sich Menschen von Bildern täuschen lassen. Mit einem Flirt-Bewerbungsfoto mit Hund wollen überwiegend Männer Frauen signalisieren: Ich trage Verantwortung, bin fürsorglich und liebesfähig. Dogfishing heißt die neue Strategie auf Neudeutsch. Zur Beziehung von Mensch und Hund findet sich in einschlägigen Wörterbüchern eine beeindruckende Fülle von Sprichwörtern und Redensarten. In der Kunstgeschichte gilt der Hund oft als Symboltier der Treue, der Mensch aber ist in der Hinsicht kein so berechenbares Wesen. Zu Schein und Sein hat Wilhelm Busch folgende Worte gefunden: "Kein Ding sieht so aus, wie es ist. Am wenigsten der Mensch, dieser lederne Sack voller Kniffe und Pfiffe ..."

Johannes Rietberg, Engelsbrand

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