Süddeutsche Zeitung

Weitere Briefe:Schneller oder nachhaltiger?

Wie sollte sich ein Politiker verhalten, der zu schnell gefahren ist? Was bringt wirklich eine Wende in der Energiekrise?

Uneinsichtiger Politiker

Zu "Bußgeld" vom 18. November: Eine Geschwindigkeitsübertretung kann schon mal vorkommen, wobei 50 km/h schneller sehr heftig ist. Herr Amthor erweckt mit seiner Haltung gegen einen Bußgeldbescheid den Eindruck des rechthaberischen, uneinsichtigen Politikers, der nicht in der Lage ist, zu seiner Geschwindigkeitsübertretung zu stehen. Er hat dabei Glück gehabt, dass ihm dies nicht in der Schweiz, Dänemark oder Norwegen passiert ist. In der Schweiz wären dann bei 50 Kilometer pro Stunde Überschreitung zwei Jahre Führerscheinentzug und eine saftige, einkommensabhängige Geldbuße im vierstelligen Frankenbetrag fällig gewesen, in Norwegen hätten es bis zu einem Jahreseinkommen sein können. Solche Leute haben als Vertreter der Bürger in der Politik nichts zu suchen.

Peter Ehrensperger, München

Nullsummenspiel

Zu "Jetzt kommt das Ende des Verbrenners" vom 27. November: Die Autoren schreiben korrekterweise von einer durch den Umstieg auf Elektromobilität stark steigenden Stromnachfrage. Hier liegt genau der Knackpunkt: Da jedes Solarpanel, jedes Wind- und jedes Wasserkraftwerk jederzeit das Maximum dessen liefert, was Sonne, Wind oder Wasser erlauben, wird der zusätzlich benötigte Strom zwangsläufig aus Kohle und Gas erzeugt werden. Baut man neue Sonnen-, Wind- und Wasserkraftwerke, wird deren CO₂ einsparender Effekt durch den stark steigenden Bedarf an elektrischer Energie für die Elektromobilität gleich wieder aufgefressen. Es bleibt ein Nullsummenspiel: Der Umstieg auf Elektromobilität ist das gigantischste Absatzförderprogramm aller Zeiten für Vattenfall, RWE und andere konventionelle Kraftwerksbetreiber. Deren steigende Aktienkurse sprechen Bände. Der Umwelt nützt neben sparsamer Energieverwendung nur der Ausbau regenerativer Energiequellen.

Friedrich Ach, Göttingen

So blau

Zu "Symbolträchtiges Blau" vom 23. November: Wenn Frankreich unter Macron kommenden Januar die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, werden nun zwei klar unterscheidbare Blautöne nebeneinanderhängen: Marine (Frankreich) und Kobalt (EU). Ob das ein Versuch von Macron ist, einen rechten Platz zu besetzen, bevor das Marine-Blau von Marine Le Pen etabliert wird?

Matthias Jung, Mirabel aux Baronnies /Frankreich

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SZ vom 07.12.2021
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