Süddeutsche Zeitung

Weitere Briefe:Rente, Tiertransporte

Ein Leser kommentiert einen Vorstoß der FDP zu einer gesetzlichen Fondsrente und ergänzt einen Vorschlag. Zwei andere Schreiber kritisieren, dass Tiertransporte trotz einiger Anpassungen immer noch eine Schande für Europa seien.

Alternative Altersvorsorge

Zu "Ikea-Rente statt Riester" vom 18. Februar: Die Bereitschaft, private Altersvorsorge aufzubauen, ist in der Bevölkerung durchaus vorhanden. Der FDP-Vorschlag nach dem schwedischen Modell hat, wie vom Autor erwähnt, den Nachteil von Verlustrisiken auf den Finanzmärkten sowie der Fonds-Verwaltungskosten. Den deutschen Inhabern von Geldvermögen gehen wegen der Null-Zins-Politik der unabhängigen EZB jährlich rund 70 Milliarden Euro verloren. Diese europäische "Zwangsabgabe" zu Lasten einer Bevölkerungsgruppe stellt weitgehend eine Subventionierung der öffentlichen Haushalte und damit auch der Allgemeinheit der Steuerzahler dar. Auf diesem Hintergrund folgender Alternativ-Vorschlag: Die Bundesregierung gibt im Rahmen ihres Haushalts begrenzt Vorzugs-Schuldverschreibungen aus, die andererseits dem Zweck privater Altersvorsorge dienen. Sie werden bei einer Laufzeit bis zum individuellen Erreichen einer festgelegten Altersgrenze mit zum Beispiel drei Prozent per annum verzinst. Bezugsberechtigt sind Privatpersonen.

Diese von der Bevölkerung als relativ sicher bewerteten Staatspapiere sind nicht handelbar und werden bei Fälligkeit oder in definierten Ausnahmefällen vorzeitig zum Nominalwert eingelöst. Eventuell haushaltsrechtliche Hürden lassen sich, wie andere Beispiele zeigen, sicher überwinden. Unser Staat hat aktuell erheblichen Finanzbedarf. Meines Erachtens sollte es Schuldnern freistehen, zu welchen Konditionen sie Schuldpapiere ausgeben. Als Nebeneffekt könnten der EZB gewisse Grenzen ihres Handelns aufgezeigt werden.

Dr. Jost Hammerschmidt, Feldafing

Tiertransport am eigenen Leib

Zu "Tortur ohne Ende" 15. Februar: Diese Tiertransporte über Ländergrenzen hinweg sind eine Schade für Europa! Seit Jahrzehnten wird Besserung versprochen. Kann es denn so schwierig sein, Gesetze zu verabschieden, die keine Schlupflöcher aufmachen? Fehlt der politische Wille oder ist es nur Unvermögen um diese grausamen Transporte endlich zu beenden? Wie wäre es mit einer Probefahrt über einige 1000 Kilometer für Politiker und Rinderzüchter auf der Ladefläche eines Tiertransporters?

Sylvia und Paul Fiegert, Freising

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Quelle:
SZ vom 23.02.2021
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