Weitere Briefe:Hundsgemeine Forschung

Über Wissenschafts­kritik, die Gedanken beim Schwimmen und über Sahra Wagenknecht.

Dackelparade in München, 2019

Treuer Gefährte - mitunter unschuldig in ein wissenschaftliches Setting geraten...

(Foto: Sebastian Gabriel)

Menschliche Hybris

Zum Kommentar "Mensch und Hund: Nur nehmen, nie geben" vom 17./18. Juli (Ressort Wissen):

Wie ein solch dummer Versuch - Menschen verteilen Kekse, Hunde nicht - in einem renommierten Wissenschaftsmagazin erscheinen kann, ist mir schleierhaft. Der Versuch spricht nicht gegen den Hund, sondern gegen die Intelligenz des Verhaltensforschers Jim McGetrick.

Dem Menschen, der die Hundekekse sowieso selbst nie essen würde und der sich am nächsten Imbissstand oder im Supermarkt seine Mahlzeiten besorgen kann, den Hund gegenüberzustellen, der nicht abschätzen kann, ob er am nächsten Tag wieder etwas zu essen bekommt und fürs Überleben sorgen muss, ist abartig. Der Versuch zeigt eher die Hybris des Menschen als die angebliche Undankbarkeit des Hundes. Korrekterweise hätte der Verhaltensforscher dem Hund beibringen müssen, selbständig am Geldautomaten Geld abzuheben und im Supermarkt einzukaufen. Dann wäre vielleicht auch für den Menschen etwas abgefallen.

Dr. Hans Jungk, München

Schwimmers Seele

"In der Reihe" vom 17./18. Juli (Ressort Stil) über das Bahnenschwimmen und die Kommunikation der Schwimmenden:

Welch treffende Beschreibung der Schwimmerbahn von Verena Mayer! Es ist, als wäre sie mit auf der Bahn geschwommen und hätte alle Gedankengänge der Schwimmer und Schwimmerinnen aufgezeichnet. Auf der Bahn wird immer wieder neu das erste Axiom von Watzlawick bestätigt: "Man kann nicht nicht kommunizieren." Interessant ist es zudem danach in der Gemeinschaftsdusche, wenn vereinzelt zaghaft nachgefragt wird und in den schönsten Fällen metakommuniziert wird. Allerdings kann ich nur für die Damenduschen sprechen; ob die Männer über ihre Konkurrenz lachen können, weiß ich nicht zu berichten. Ich werde den Artikel heute mal bei den Umkleiden im Münchner Schyrenbad aufhängen ..

. Birgit Baumeister, München

Glücksfall für die Linken

Zu "Ausschlussverfahren gegen Wagenknecht" und zum Kommentar "Im Streit mit sich selbst", beides vom 30. Juni:

Da fühlen sich einige "Genossen" aus Nordrhein-Westfalen von Sahra Wagenknecht angegriffen und fordern deren Ausschluss aus der Partei, statt auf deren Argumente einzugehen. Leider beherzigen sie nicht den letzten Satz aus dem "Kapital" von Marx: "Proletarier aller Länder, vereinigt euch!" Von gegenseitigem Rausschmiss war nicht die Rede.

Mich erinnert das an den Spruch (von Mark Twain?): Wer als Werkzeug einen Hammer besitzt, sieht in jedem Problem einen Nagel.

Wagenknecht ist nämlich ein Glücksfall für die Linken.

Wolfgang W. Genz, Walluf

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