Süddeutsche Zeitung

Weitere Briefe:Hoppereiter im Bundestag

Toni Hofreiter als vorbildlicher Papa und ein paar Gedanken zu Elektromobilität und Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.

Der falsche Weg

"Die A-Klasse darf nicht sterben" vom 28. Juni:

Das heißt also, dass jeder, der es sich leisten kann, sein schlechtes Gewissen bezüglich des Klimaschutzes mit dem Kauf eines Elektro-SUV beruhigen kann, um damit weiterhin ohne Geschwindigkeitsbegrenzung - aha! - über die Autobahnen zu brettern. Um den wahren Klimaschutz kümmern sich dann die Anderen. Sie sollen gefälligst die überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel, so sie denn überhaupt fahren, benutzen. Oder zu Fuß gehen. Was soll's. Als Zuckerl bekommen sie ab und zu ein Neun-Euro-Ticket. Und die Mittel, um das marode öffentliche Verkehrssystem zu sanieren, fließen natürlich wie bisher in den Bau weiterer landschaftsversiegelnder Autostraßen.

Brigitte Brehmer, München

Der richtige Weg

"Immer noch eine Sensation" vom 22. Juni:

Statt wie so oft aus einer vermeintlichen Sensation gleich wieder ein gesellschaftskritisches Drama zu konstruieren, sollte das Augenmerk vielmehr auf die Symbolkraft dieser Vater-Sohn-Abbildung mit Toni Hofreiter gerichtet sein. Statt sich, wie so manche hochbezahlten Regierungs- und Hinterbänkler, dem Lieblingsspielzeug Handy (fränkisch: Wischkästle) zu widmen, mutiert Vater Hofreiter zum Hoppereiter: Dem Sohn scheint's so gut zu gefallen, dass sich ein Saaldiener regelrecht genötigt sah, diese Idylle an die sozialen Medien weiterzugeben. Solche Indiskretionen kennt man aus streng vertraulichen Sitzungen. Ebenso positiv ist anzumerken, dass weder der Sitzungstisch noch das Spielzeuggefährt Tarnkappengrün als Farbe aufweisen und es sich um einen harmlosen Lkw handelt, keinen Panzer. Die gelbe Trinkflasche hingegen scheint ein Werbegeschenk an oder von Onkel Christian L. zu sein, der diese Sitzungsrunde zwar nicht ausgibt, aber schließlich indirekt bezahlt.

Alles in allem ist dieses Foto ein sehr angenehmer Kontrast zu vorausgegangenen 16 kinder- und familienunfreundlichen Regierungsjahren unter einer kinderlosen Bundes-Mutti. Vielleicht macht das Beispiel von Anton Hofreiter Mut zur Nachahmung, dann können gerne auch wieder Kinderlieder am Rednerpult des Bundestages zur allgemeinen Erheiterung angestimmt werden.

Dr. med. Christian Deindl, Nürnberg

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Quelle:
SZ vom 01.07.2022
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