Süddeutsche Zeitung

Weitere Briefe:Das neue gute Wetter

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Warum Regen seinen Wert hat, die IAA nicht in Münchens City gehört und Bayern sehr speziell ist.

IAA nicht in der Münchner City

"Für eine Weltstadt kleinkariert" vom 1. Juli:

Dem Münchner Stadtrat herzlichen Glückwunsch und großen Dank für seinen Beschluss. Die rücksichtslos überdimensionierten Ausstellungsstände der Automobilhersteller an einigen der attraktivsten Plätze Münchens haben dem Stadtbild, den Bewohnern Münchens und den Touristen geschadet. Genützt haben sie allenfalls den Betreibern. Ich habe den Aufbau des Mercedes-Standes kurz miterlebt. Ohrenbetäubender Lärm, Security-Mitarbeiter, die Radfahrer teilweise aufs Unhöflichste "gebeten" haben, zu Fuß zu gehen, massive Störung der anliegenden Gastronomie. Das Resultat: Odeonsplatz, Feldherrnhalle und Theatinerkirche verschwanden zu Gunsten autoverliebter und technikbesessener Freaks. Die IAA gehört nicht in die Münchener (Innen-)Stadt.

Christiane Roos, Homburg

Bayerns Hang zur Maske

"In Bus und Bahn endet FFP2-Maskenpflicht" vom 29. Juni;

Vergangenen Samstag endete der vor fast eineinhalb Jahren eingeschlagene bayerische Sonderweg der FFP2-Maskenpflicht im ÖPNV. Dass die aktuelle Verordnung eigentlich schon vor einer Woche ausgelaufen wäre und klammheimlich nochmals verlängert wurde - geschenkt, vermutlich war die Landesregierung mit den Vorbereitungen der bayerischen Folklore rund um den G-7-Gipfel so beschäftigt, dass die nun angekündigte Selbstverantwortung der Bürger bei der Maskenwahl noch eine Woche warten musste. Während in fast allen EU-Ländern die Maskenpflicht in Bus und Bahn längst vollständig abgeschafft wurde, darf man als bayerischer Bürger dankbar sein, nun wenigstens wieder Mitbürgern anderer Bundesländer gleichgestellt zu sein. Denn wer sich erdreistete, vorzeitig bei hochsommerlichen Temperaturen eigenverantwortlich auf normale OP-Masken umzusteigen, handelte eigenmächtig, riskierte ein Bußgeld und sah sich dem Vorwurf der Rücksichtslosigkeit ausgesetzt - bei Touristen kam oftmals noch Ahnungslosigkeit hinzu. Ahnungslosigkeit herrscht bis heute über den konkreten Nutzen der FFP-2-Maskenpflicht. Ja, natürlich hat ein Max-Planck-Institut unter Laborbedingungen die theoretische Überlegenheit der FFP-2-Maske bestätigt. Rein praktisch scheint aber in einer völlig überfüllten S-Bahn die Wahl der Maske eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Irgend einen Niederschlag in den Messgrößen der Pandemie konnte man jedenfalls zu keinem Zeitpunkt finden. Und nachdem in fast allen Ländern dieser Welt offenbar OP-Masken zur Eindämmung der Pandemie genügen, kann man die bayerische FFP-2-Maskenpflicht nur als Irrweg sehen.

Jens Kammann, Hohenschäftlarn

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Quelle:
SZ vom 05.07.2022
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