Süddeutsche Zeitung

Weitere Briefe:3G in Zügen, Umweltschutz

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Womöglich scheitern strengere Corona-Regeln in der Bahn an fehlenden Kontroll-Kapazitäten? Und: Das Klima- und Umweltbewusstsein der Bevölkerung sei besser als sein Ruf.

Keine Übereinstimmung

Zu " Ost-West-Beziehung" vom 1. September: In der Rezension zu meinem neuen Roman "Kairos" rückt der Autor in einem Gedankenspiel die männliche Hauptfigur in eine gewisse Nähe zu dem Dramatiker Heiner Müller. Bevor sich die Assoziation in den Medien weiter verselbständigt, möchte ich hierzu anmerken, dass Heiner Müller zwar in meinem Buch am Rande als Figur der Zeitgeschichte erscheint - jedoch nachprüfbar kein einziges Detail, durch das die männliche Hauptfigur des Romans charakterisiert wird, mit der Person, den Lebensumständen oder der Arbeitsbiografie Heiner Müllers die geringste Übereinstimmung aufweist.

Jenny Erpenbeck, Berlin

Knöllchen verteilen im Zug?

Zu " Klingt nach Schikane" vom 31. August: Wenn der regelmäßige Luftaustausch und die zumutbare Maske die 3-G-Regel in Zügen nicht erfordert, stellt sich die Frage, warum sie in so vielen anderen Einrichtungen als sinnvoll angesehen wird. Ist sie sinnlos, weil sie nicht eingehalten wird, wenn sie nicht vollständig kontrollierbar ist? Regeln werden vereinbart, weil sie für das Zusammenleben als sinnvoll angesehen werden. Die Einsicht sollte dann auch erwartet werden können, selbst wenn Einzelne es für unangemessen halten. Verstöße werden sanktioniert, wie Geschwindigkeitsüberschreitung, falsches Parken, Beförderungserschleichung. Manchmal überzeugt man Menschen eben erst durch "Knöllchen".

Johannes Lakes, Oberhausen

Bewusstsein im Maschinenraum

Zu " Frust im Maschinenraum" vom 26. August: Ist die Position nicht ganz schön belehrend, wenn Autor Hägler Menschen im Maschinenraum der Industriegesellschaft ziemlich pauschal Desinteresse an wirksamem Klimaschutz unterstellt? Es gibt sehr viele "kleine Leute", die Flieger nach Mallorca oder Billigschnitzel noch nie für ein Menschenrecht oder die Voraussetzung für Lebensglück gehalten haben. Auch jenseits der gehobenen Mittelschicht wissen viele Bürger, dass der bisherige Umgang mit der Erde den Bestand der Gesellschaft und die Zukunft ihrer Kinder und Enkel gefährden kann. Wer wie gewohnt einfach weitermachen will, wird für Verödung sorgen, am Oberdeck wie auch im Maschinenraum.

Bernhard G. Suttner, Windberg

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Quelle:
SZ vom 14.09.2021
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