ZU DEN WENIGEN Regeln dieser Kolumne gehört die, dass sie sich nur mit SZ-Schrullen und -Fehlern beschäftigt. Ausnahmen sind erlaubt, zum Beispiel wenn es um das geht, was Leser Dr. R. das „unsägliche Deutsch von Deutschlehrern“ nennt. Es geht ihm um folgende – bei uns sine ira et studio abgedruckte – Abituraufgabe: „Zeigen Sie ausgehend von Ihren Ergebnissen vergleichend auf, wie das Abhängigkeitsverhältnis zwischen zwei Figuren in einem anderen literarischen Werk gestaltet wird!“ Herr Dr. R. hat dazu etliche Fragen, unter anderem die, ob die Prüflinge zuerst ausgehen und dann vergleichen oder ob sie beides gleichzeitig erledigen sollten. Hätten wir Abitur gehabt, wären wir zuerst von unseren Ergebnissen ausgegangen, dann vom anderen Werk, und erst danach hätten wir vergleichend aufgezeigt, was zu zeigen uns der Geist bis dahin hoffentlich eingegeben hätte.
SO KOMPLIZIERT der Teufel sein mag, deklinieren lässt er sich leicht. Sein Plural wird wie jener des Schnitzels gebildet, also ohne das „n“, das sich zum Beispiel die Zwiebeln oder die Nudeln leisten. Unser Leser St. hatte also recht, als er die Formulierung „einen Haufen Teufeln“ kritisierte, mag gleich sein Verdacht, es hätte eine Feminisierung des Teufels samt entsprechender Pluralbildung stattgefunden, weit hergeholt sein. Unser Ausrutscher war nicht der erste seiner Art. Dietrich Philip zitiert in seinem „Enchiridion etc.“ eine Stelle aus dem ersten Korintherbrief so: „Ihr möget nicht zugleich trinken des Herren Kelch, und der Teufeln Kelch …“
„ZÄHLER“, sagt Leser Dr. Sch., „sind Menschen oder Geräte, die zählen.“ Er wendet sich damit gegen die Übung, den Dax-Endstand mit „Zählern“ statt mit „Punkten“ anzugeben und damit gleich noch eine schlechte Übersetzung von counts zu liefern. Das ist richtig, blendet aber aus, dass besonders im Sport Treffer gern Zähler genannt werden. Für Zähler ist das ein Bedeutungszugewinn, wie ihn schon der Lacher hatte, als er nicht mehr nur den bezeichnete, der lacht, sondern auch dessen „Produkt“. Ein ähnlicher Fall jüngeren Datums: der Brüller.