Süddeutsche Zeitung

SZ Werkstatt:Wie werden die Rätsel in der SZ ausgewählt?

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Lokalreporter Benjamin Emonts und Layouterin Sandra Langecker über die Ideen und Tücken hinter Str8ts, Sudoku und Zahlenrätseln in der SZ. Letztere gibt es nun seit genau 47 Jahren in der Zeitung.

Seit wann gibt es die drei Rätsel (Kreuzworträtsel, Str8ts, Sudoku) in der SZ? Und nach welchem Verfahren werden diese Rätsel ausgesucht? Gibt es dafür einen Algorithmus?

Christoph Etti, Krems/Österreich

Das tägliche Kreuzworträtsel in der Süddeutschen erscheint seit der Ausgabe vom Mittwoch, 14. November 1973. Die Zeitung kostete damals 50 Pfennig, der Aufmacher auf dem Deckblatt, das nur ein winziges Bildchen in einer Bleiwüste zeigte, widmete sich einer Rede von Bundeskanzler Willy Brandt vor dem Europaparlament. Ein kleines Kästchen rechts daneben kündigte an, dass es von nun an in jeder Ausgabe ein Kreuzworträtsel in der Zeitung geben würde - bis heute hat sich daran nichts geändert.

Das Produzieren der Rätsel war damals aufwendiger als heute. Die Rätselfabrik "RateFux", die uns mit Kreuzworträtseln beliefert, nutzt inzwischen eine eigens geschriebene Software, die das Einsetzen der Begriffe übernimmt. Die Wortschatzdatenbank mit Abertausenden Definitionen und Lösungswörtern wird indes noch von Menschen gepflegt, die auch das Gitter konstruieren und die Rätsel Korrektur lesen. Jedes Rätsel, das versichert der Zulieferer, wird neu erstellt, damit es nicht zu Doppelungen kommen kann. Der jeweilige Schwierigkeitsgrad lässt sich mit dem Programm vorab bestimmen. Bei den SZ-Rätseln soll er in Richtung "anspruchsvoll" gehen, weil unsere Rätsellöser als "erfahren" gelten und "Neues" lernen sollen. So erklärt es eine Mitarbeiterin der Rätselfabrik.

Die Zahlenrätsel "Str8ts" und Sudoku kamen erst später hinzu. "Str8ts" wird seit März 2010 päckchenweise von einer externen Firma geliefert, und Sudokus erscheinen seit Januar 2007. Vor einigen Jahren wurden mehr als 5200 Rätsel bei uns im Hochhaus generiert und in einem dicken Ordner übergeben. Wir platzieren die Sudokus der Reihe nach und je nach Schwierigkeitsgrad. Beim Generieren, davon gehen wir aus, wurde bereits dafür gesorgt, dass es keines doppelt gibt. Damit wir selbst nicht versehentlich eine Datei doppelt platzieren, gibt es einen analogen, zerknitterten Zettel, bei dem wir die fortlaufenden Nummern eintragen, die wir platziert haben. Nur einmal hatten wir leider einen Dreher drin. Im Moment sind noch 3412 unplatzierte Sudokus übrig, bei jährlich etwa 300 Ausgaben bleiben also noch 11,37 Jahre, bis wir von vorne anfangen müssen. B.Emonts, S.Langecker

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Quelle:
SZ vom 14.11.2020
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