Süddeutsche Zeitung

SZ-Werkstatt:Nüchtern bleiben!

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Stephan Rumpf arbeitet seit Jahren als Fotograf für die Süddeutsche Zeitung. Ab Samstag heißt es für ihn und seine Kollegen und Kolleginnen wieder Augen zu und durch. Denn da beginnt in München das Oktoberfest.

Von Edeltraud Rattenhuber

Mit Eröffnung der Wiesn an diesem Samstag beginnt für Stephan Rumpf wieder eine anstrengende Zeit. Seit 1991 arbeitet er für die SZ als Fotograf, das Münchner Oktoberfest ist ein Pflichttermin - und zwar so ziemlich jeden Tag. Vorfreude verspürt er keine - aber nicht, weil er die Wiesn nicht mag; Rumpf liebt es, die wildesten Fahrgeschäfte zu fahren, übel wird ihm auch beim Fünferlooping nicht. Doch er ist ja nicht zum Vergnügen hier.

Weil es so hart ist, sich als Fotograf mit Redaktionsschluss im Nacken "da durchzukämpfen", hat sich der 50-Jährige einen Masterplan zurechtgelegt, wie er die sogenannte fünfte Jahreszeit in München am besten durchsteht. So fährt er grundsätzlich mit dem Rad zu allen Terminen auf der Wiesn. Und er nimmt immer nur minimale Ausrüstung mit. Rucksack mal kurz abstellen, um die optimale Perspektive auf die Szenerie vor sich ruhig auszutesten - nee, geht nicht. Zu viel Rummel, zu viel Angst, dass ihm die Ausrüstung geklaut wird.

Zudem hat sich auf der Wiesn viel verändert in den vergangenen Jahren. Promis, und solche, die sich dafür halten, lassen Bilder zunehmend restriktiver zu. Interessanter sind für Rumpf und seine Kollegen natürlich Fotoreportagen über Themenkomplexe wie das Italiener-Wochenende oder die Türme des Oktoberfests. Doch das Promi-Fotografieren gehört nun einmal zur Berichterstattung über die Wiesn wie das "Ozapft is" des Oberbürgermeisters.

Früher hätten sich Prominente noch ganz selbstverständlich auf dem Gelände bewegt, sagt Rumpf. Einmal habe er den amerikanischen Schauspieler Peter Fonda dort zufällig getroffen. Dieser fragte ihn, wo man in München gebrauchte Fotoapparate kaufen könne. Und dann sind sie gemeinsam losgezogen in die Landwehrstraße - der Weltstar und sein Fotograf.

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Quelle:
SZ vom 22.09.2018
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