SZ-Werkstatt:Meine Lieblingsbilder

Julia Hecht

Julia Hecht, 43, ist stellvertretende Leiterin der Fotoredaktion und aus Liebe zur SZ 2011 von Berlin nach München gekommen. Die fotografische Gestaltung des SZ-Jahresrückblicks verantwortet sie seit 2017.

(Foto: Jakob Berr)

Julia Hecht, Vizeleiterin der SZ-Fotoredaktion, freut sich jedes Jahr auf die Produktion des "SZ Jahresrückblicks". Warum, lesen Sie hier.

Von Julia Hecht

Als Fotoredakteurin wird man ja nicht so oft gebeten, einen Beitrag für die Süddeutsche Zeitung zu schreiben. Da in diesem Haus der Text glücklicherweise nach wie vor als Königsdisziplin und nicht, wie in anderen konkurrierenden Medien, nur als Beiwerk zum Foto betrachtet wird, ist der Respekt, an dieser Stelle aus dem Schatten der Buchstaben heraus in Erscheinung zu treten, natürlich groß.

Für mich ist die Produktion des SZ-Jahresrückblicks eine Art Urlaub von den strengen Begrenzungen und Vorgaben, denen man im Tagesgeschäft unterworfen ist, wo aus den unterschiedlichsten Gründen verschiedenen Fotografien, für die man sich über das Jahr hindurch begeistert, kein Raum oder keine Berechtigung eingeräumt wird und das Ergebnis daher oft eine Kompromisslösung darstellt. Der SZ-Jahresrückblick ist daher die Hintertür, durch die Lieblingsbilder doch noch zu der Ehre kommen können, die ihnen zusteht. Die Schwierigkeit liegt hier eher darin, ein ganzes Jahr abzubilden und dabei nicht auszusehen wie ein überfüllter Gemischtwarenladen.

Eine Schnittmenge zwischen fotografisch und inhaltlich interessant zu bilden, ist besonders bei der sehr kleinen Anzahl von sechs "Bildern des Jahres" eine der schwierigsten Aufgaben und ist auch hier wieder das Ergebnis teilweise hitziger Diskussionen. So hat die Fotoredaktion auch nicht den Anspruch der Vollständigkeit, sondern stellt den hoffentlich gelungenen Versuch dar, Fotografie und Gestaltung ein bisschen aus der Buchstabenherrschaft zu befreien und in entspannter Großzügigkeit auftreten zu lassen.

Ach ja - und es ist nicht alles ganz ernst zu nehmen, denn gerade zur Jahresrückschau mit all den Katastrophen und Ärgernissen, die hier erneut vors Auge gerufen werden, hält die Fotoredakteurin Humor für ein unerlässliches Werkzeug, um am Ende das Heft mit guter Laune zuzuklappen und sich auf den Jahresrückblick 2019 zu freuen.

Den SZ-Jahresrückblick 2018 gibt es von heute an überall im Handel, digital erscheint er in der Zeitungsapp, inklusive Aktualisierung Ende des Jahres. Mehr Informationen: sz.de/2018.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: