SZ-Werkstatt:Malen, was einem am nächsten ist

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Maler Hank Schmidt in der Beek (rechts) und Fotograf Fabian Schubert.

(Foto: OH)

Was Maler Hank Schmidt in der Beek und Fotograf Fabian Schubert antreibt.

Das Titelbild dieser SZ ist - passend zur Feuilleton-Serie über Künstler, die es ans Wasser zieht - selbst ein Kunstwerk. Es entstand in der in der Bucht von Rospico und zeigt den Maler Hank Schmidt in der Beek , festgehalten vom Fotografen Fabian Schubert. Das Projekt der beiden begann 2009 auf einer Bergwanderung. "Mit der Gewaltigkeit der Berge und der Kleinheit meiner Leinwände konfrontiert, beschloss ich, zu malen, was mir am nächsten ist", so Schmidt in der Beek. Seitdem malt er "im Grunde alles, was mein Kleiderschrank so bietet". Allerdings keineswegs irgendwo.

Schmidt in der Beek und Schubert suchen Orte auf, wo berühmte Freilichtmaler bekannte Werke schufen: Die Bretagne Paul Gauguins, die Normandie Claude Monets, die Provence von Paul Cézanne und Vincent van Gogh, die Woldgate Woods, von denen David Hockney sich inspirieren ließ, oder das Murnauer Moos, wo Franz Marc, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter malten, und das Elbsandsteingebirge, das Caspar David Friedrich verewigte.

Die Sammlung, die so zusammenkam, hat der Münchner Verlag Edition Taube in dem Buch "Und im Sommer tu ich malen" gebündelt. Ein Bild hängt bis zum 4. August auch in der Galerie Christine Mayer in München. Warum es Schmidt in der Beek, der auch Gedichte schafft, ausgerechnet an die vertrauten Orte zieht? "Erstens das Vertrauen in die Experten, die ihrerseits auch schon gute Gründe hatten, warum sie da gemalt haben, wo sie gemalt haben", sagt er: "Und zweitens das ungeheure Vergnügen, das es ohne jeden Zweifel mit sich bringt, wenn dir beim Malen der Wind unversetzte Impressionismus-O-Töne durch die Manneporte von Étretat und um die scharfen Kanten des Bibémus-Steinbruchs orgelt und deine Maß Bier unter den Murnauer Landkastanien ein kleines, aber dennoch deutlich spürbares bisschen nach Blauem- Reiter-Schweiß schmeckt."

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