SZ-Werkstatt:Loft mit Zebra

SZ-Werkstatt: Claudio Catuogno ist stellvertretender Leiter der Sportredaktion. 2014 berichtete er über das WM-Finale in Rio. Bei der Weltmeisterschaft in Russland, die am Donnerstag beginnt, bezieht er in Moskau Quartier.

Claudio Catuogno ist stellvertretender Leiter der Sportredaktion. 2014 berichtete er über das WM-Finale in Rio. Bei der Weltmeisterschaft in Russland, die am Donnerstag beginnt, bezieht er in Moskau Quartier.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Claudio Catuogno, Vizechef des Ressorts Sport, berichtet seit 2008 über internationale Fußballturniere. Nächste Woche beginnt die WM in Russland. Auch da hat er sich wieder unter anderem bei Freunden eingemietet.

Von Claudio Catuogno

Das erste Fußballturnier, über das ich für die SZ berichten durfte, war die Europameisterschaft 2008. Drei Wochen Bern. Die Hotelpreise in der Schweiz sind für den Redaktionsetat traditionell eine Herausforderung - also habe ich mich bei einem wunderbaren Kollegen der NZZ im Gästezimmer eingemietet. Samstags hatte man als Reporter damals noch frei (das Internet füllte sich irgendwie ohne uns), einmal gingen wir schwimmen in der Aare. Aare-Schwimmen kann ich seither sehr empfehlen. Heute ist samstags nicht mehr frei, da berichten wir jetzt für SZ.de und unsere Digitalzeitung Sport am Wochenende.

Aber den WM-Wucher der Hotelbetreiber weitestmöglich zu umgehen, den Ehrgeiz haben wir auch jetzt wieder bei der WM in Russland. In Moskau haben wir eine Dreizimmerwohnung angemietet. Möglicherweise ist sie nicht ganz so schön wie jene in Paris vor zwei Jahren, als wir uns in einem Loft wiederfanden, mit ausgestopftem Zebrakopf an der Wand (das Tier sei eines natürlichen Todes gestorben, hieß es). Aber sicher komfortabler als 2012 in Donezk; da musste ich, weil alle Hotels voll waren, mal zwei Nächte auf einem Teppich übernachten.

Zehn Kollegen sind für die SZ in Russland akkreditiert, so viele wie für kein anderes deutsches Print-/Online-Medium. Wir betreiben diesen Aufwand, weil wir der Überzeugung sind, dass man am authentischsten berichten kann, wenn man sich selbst ein Bild macht. Nicht nur über Fußballspiele, sondern zum Beispiel auch darüber, wie dieses Turnier politisch vereinnahmt wird. Natürlich übernachten auch wir regelmäßig in Hotels. Aber bei einem Abstecher nach Jekaterinburg werde ich bei Freunden von Freunden unterkommen. Die fürsorgliche Gastgeberin hat sich bereits erkundigt, ob ich eine Katzenallergie habe. Ich habe weder eine Zebra- noch eine Katzenallergie, die WM kann also beginnen.

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