Süddeutsche Zeitung

Jubiläen der Studentenwerke:Beschützer der Hochschüler

Seit 100 Jahren ist das Aufgabenspektrum der Studentenwerke stark gewachsen. Unter anderem das Beratungsangebot spielt eine erheblich größere Rolle als früher.

Von Martina Kind

Viele Studentenwerke oder Studierendenwerke, wie sie sich inzwischen teilweise nennen, feierten 2021 ihr 100. Jubiläum; einige sind in diesem Jahr dran. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Studierendenwerke Hamburg und Heidelberg oder das Studentenwerk Ost-Niedersachsen.

Vor 101 Jahren fing alles an: 1921 wurde die "Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft e. V." mit Sitz in Dresden gegründet. Dabei handelt es sich um den Dachverband der ab 1919 von Studierenden und Lehrenden ins Leben gerufenen Selbsthilfeeinrichtungen unter anderem in Dresden, Bonn oder München. Deren Ziel war es, die materielle Not der Studierenden nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zu lindern, indem sie diese mit einer warmen Mahlzeit und einem bezahlbaren Dach über dem Kopf versorgten, ihnen Werkarbeit vermittelten oder sie finanziell unterstützten.

Mit der Gründung des Dachverbandes, der von 1929 an "Deutsches Studentenwerk" (DSW) heißen sollte, wurden die bis dahin bestehenden selbstorganisierten Fürsorge- und Unterstützungsangebote in einem System gebündelt. 1922 entstand die "Darlehenskasse der Deutschen Studentenschaft", die Studenten Darlehen für die Zeit der Examensvorbereitung und -durchführung gewährte. An den zentralen Aufgaben - Studienfinanzierung, Wohnen, Verpflegung - hat sich bis heute nicht viel geändert. Andere Aufgaben wie die Beratung, etwa von Studierenden mit Behinderung, die Kulturarbeit und die Internationalisierung kamen erst später hinzu.

Nachdem die Studentenwerke mit den Folgen der Corona-Krise und dem Aufsetzen der Online-Überbrückungshilfe der Bundesregierung für Studierende in pandemiebedingter Notlage eine der größten Herausforderungen in ihrer Geschichte gerade hinter sich gebracht zu haben hoffen, gilt es laut dem Generalsekretär des DSW, Matthias Anbuhl nun, sich auf die Zukunft vorzubereiten. An oberster Stelle stehe dabei die Nachhaltigkeit: "Der Campus nach Corona muss sozial, digital und nachhaltig sein. Die Studierendenwerke werden ihre Anstrengungen, die Mensen zu klimabewussten Orten zu machen, weiter intensivieren und den Ausbau umweltfreundlicher Wohnheimplätze vorantreiben."

Anlässlich ihrer Jahrestage gestalten die Studierendenwerke in der Regel besondere Aktionen. Welche Jubiläen in diesem Jahr und in den kommenden Jahren anstehen, zeigt eine Übersicht auf dem Portal der Studentenwerke in Deutschland.

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