WIE WACKLIG die im Netz bereitgestellten Konjugationstabellen sind, mag man daran ablesen, dass das Perfekt (3. Person) von enden bei die-konjugation.de mit "er/sie/es habe geendet" angegeben wird, was daran liegen mag, dass die Betreiber der Seite in Paris sitzen. Eine andere und nicht ganz ungewöhnliche Perfektform von enden entdeckte Leser O.-H. in der Neuigkeit, dass eine Rodelfahrt im Krankenhaus "geendet ist". Seine Gegenrede, wonach es "geendet hat" heißen müsse, wird durch Schiller gestützt, der bei Johannas Tod den Herzog von Burgund sagen lässt: "Sie hat geendet! Seht einen Engel scheiden!" Duden.de führt, wenn es ums Sterben geht, auch die Version "ist geendet", mit dem Vermerk "seltener" und geisterhafterweise unter Heranziehung des Beispiels "am Galgen enden".
IN DEM GEDICHT "Schon zum Frühstück Täterlyrik" sagt Wiglaf Droste zur Marmelade: "Schrei, wenn du schreien willst, Marmelade!" Er deutet damit das Grauen an, das hinter der heiteren Fassade des Frühstücks wohnen kann. Davon zeugt auch das jargonhafte abfrühstücken, das Leser Sch. (1) in dem Satz auffiel, Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol frühstücke Konflikte aus der Vergangenheit bei Bedarf mit knapper Geste ab. In einer politischen Analyse ist das Verb in der Tat ungewöhnlich, doch dass es sich seinen Platz erobert hat, belegen Protestaktionen sozialer Verbände, die gern unter das Motto "Wir lassen uns nicht abfrühstücken!" gestellt werden.
METASTASIO habe, so unser Rezensent, die Opera seria "mithin an den Rand der Komödie" gebracht, und als Herr Sch. (2) das las, brach es aus ihm heraus, dass er mithin an der Stelle "schlechterdings" nicht verstehe - ein Wunder, dass er angesichts des ungewöhnlichen Adverbs nicht "platterdings" sagte. Da er aber nun schon mal beim Feuilleton verweilte, staunte er auch darüber, dass Georg Nigl "der unabdingbarste Sänger" sei. Seine Vermutung: dass erstens Nigl der "kompromissloseste" Sänger sei und dass zweitens Metastasio die Opera "damit" an den Rand der Komödie gebracht habe. Mithin herrscht wieder Friede in der Hochkultur.