Schnee:Einfach genießen

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Es schneit. Na und? Alex Rühles Kommentar, den Januar so zu nehmen, wie er ist - nur lange nicht mehr war - hat Lesern aus der Seele gesprochen. Sie bedanken sich und fordern mehr solche Stücke, die Themen ins rechte Licht rückten.

" Schneechaos - Na und?" vom 11. Januar:

Ein letztes Mal?

Dank an Alex Rühle, er hat uns aus der Seele gesprochen. Endlich wieder einmal seit Jahren macht der Winter seinem Namen Ehre. Die Liftbetreiber sollten frohlocken, die letzten Jahre klagten sie über Schneemangel, nun braucht's keine Schneekanonen mehr. Aus Berlin hörten wir, dass dreijährige Kinder noch nie Schnee gesehen haben. In Bayern können wir uns glücklich schätzen. Wir freuen uns jeden Tag über den Blick aus dem Fenster auf samtiges Weiß. Allerdings sollte es im zünftigen Winter noch kälter sein; Anfang der 70er-Jahre gab es am Stadtrand mal minus 30 Grad. Warm anziehen - kein Top und dünnes Mäntelchen und keine Stöckelschuhe. Und einfach draußen tief durchatmen und genießen: So sollte Winter immer sein. Aber leider ist's wohl für Jahre das letzte Mal, weil solche Winter hier nur ca. alle zehn Jahre vorkommen.

Brigitte und Bernd Broßmann, Neubiberg

Mehr davon

Ich freue mich immer, wenn mal jemand die Maßstäbe zurechtrückt. Nicht mit der Meute heult, sondern der Gesellschaft einen Spiegel vorhält. Und ein trefflicher Kommentar zum Sensationsjournalismus.

Mehr davon - es gäbe noch viele Themen, die uns allen sehr, sehr guttäten, würden sie mal ernsthaft zurechtgerückt.

Dr. Bernd Biallas, Münster

Knietief in der weißen Pracht

Hat sich der heutige Mensch, überwiegend in der Stadt lebend, schon so weit von der Natur und ihren ganz normalen Erscheinungen entfernt, dass er - endlich einmal wieder - einen richtigen Winter mit Schnee als Chaos empfindet? Mich kann so etwas nur traurig machen! Vergessen hat Autor Alex Rühle zu erwähnen, dass im Wetterbericht derzeit täglich "Unwetterwarnungen vor Schneefall" verbreitet werden. Ja, wo sind wir denn? Als Mensch im Rentenalter erinnere ich mich gerne an unseren täglichen, fast einstündigen Schulweg von einem Dorf im Fränkischen Jura hinunter ins Tal zur Schule - auch bei knietiefem Schnee und ohne Schulbus, ohne Auto der Eltern. Was haben wir auf dem Weg, nachmittags heimwärts und vor allem im Sommer, alles erlebt und beobachtet! Ich bedauere, dass sich der heutige, immer mehr digitalisierte und programmierbare Mensch, schon so weit von der Natur entfernt hat, dass er ein paar ganz normale Schneeflocken und Wind als Unwetter und Chaos empfindet. Man könnte direkt Mitleid bekommen, weil er die Umwelt nicht mehr so wahrnehmen will, wie sie nun mal seit ihrer Schöpfung ist und wie wir sie hoffentlich noch lange bewahren können. Schnee ist nun mal eine Naturerscheinung in unserer nördlichen Lebenswelt. Hoffentlich machen wir sie nicht doch noch ganz kaputt.

Heidi Zeltner, Steinebach

Helfende Worte

Eigentlich ein schöner Kommentar, der mir erst einmal aus dem Herzen spricht. Es wäre aber schön gewesen, wenn Alex Rühle auch helfende Worte gefunden hätte, die die zahlreichen schneefallbedingten Todesfälle der letzten Tage in einen akzeptablen Kontext bringen.

Prof. Thorsten Brandes, Wildau

© SZ vom 25.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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