„Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion“, heißt es im Hinweis zu den Leserbriefen, die die Süddeutsche Zeitung seit mehr als 76 Jahren veröffentlicht. Ihre Briefe sind ein integrativer Bestandteil von unserem Journalismus. Sie kritisieren unsere Artikel, ergänzen sie durch Ihr Expertenwissen oder gehen auf einen von uns nicht beleuchteten Aspekt ein. Dafür möchten wir Ihnen danken.
Eine wichtige Vorgabe für Ihre Briefe ist auch in dem oben beschriebenen Hinweis enthalten: „Bezugnahme auf die jeweiligen SZ-Artikel“. In unserer Ausgabe zum 31. Dezember wollen wir auf diesen Passus verzichten, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, Ihren öffentlichen Brief auf der SZ-Leserbriefe-Seite – gedruckt und digital – zu veröffentlichen. Eine Mischung aus „Jetzt red i“ und Speakers’ Corner – aber aus Ihrer Sicht.
Ganz so frei wie im Hyde Park soll das Ganze nicht ablaufen. Wir müssen Sie bitten, bei Ihrem offenen Brief ein paar Regeln einzuhalten. Bitte adressieren Sie die Person, Institution, Partei oder wen auch immer direkt, aber vermeiden Sie einen Kleinkrieg mit Ihrem Nachbarn oder der Schule Ihres Kindes. Auch der Inhalt des Briefs sollte dem common sense folgen. Das heißt: Beleidigen Sie niemanden, bleiben Sie respektvoll und sachlich. Und gerne auch humorvoll. Hier ein Beispiel:
„Liebe Supermarktkette, gerne kaufe ich in deinen kleinen und großen Läden ein. Ich freue mich darüber, dass dir Nachhaltigkeit wichtig ist und du dementsprechende Produkte anbietest. Was ich jedoch überhaupt nicht verstehe, ist dein Konzept des Smart Shoppings. Sprich: Ich soll einen aufgemotzten Einkaufswagen verwenden, der meine Produkte mit eingebauten Kameras filmt und sie auch wiegt. Vielleicht schreibt mein Einkaufswagen schnell noch eine E-Mail an meinen Kühlschrank, ob noch was fehlt. Das mag alles eine Erleichterung für meinen Einkauf sein, wenn ich nicht alle Waren aufs Band legen muss. Ich bin technologischen Veränderungen gegenüber positiv eingestellt, aber wenn es um smarte Einkaufswagen geht, halte ich es wie Bartleby der Schreiber von Herman Melville: „Ich möchte lieber nicht.“ Ich möchte einfach nur in Ruhe einkaufen. Danke!Hochachtungsvoll, Daniel Wüllner
Senden Sie Ihren offenen Brief bis zum 11. Dezember an forum@sz.de und verwenden Sie den Betreff: Offener Brief.