Merz und Schäuble:Rache der Enterbten

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Er ist ein politischer Held dieses Landes, aber die Kanzlerschaft war Schäuble nicht vergönnt. Was halten die Leser von dessen Einsatz für Friedrich Merz?

"Schäuble will Merz als CDU-Chef" und "Zeichen des Zerfalls" vom 5. Dezember sowie "Schäubles Kampf zur Unzeit" vom 6. Dezember:

Man glaubt es nicht: Ein Bundestagspräsident will die Wahl innerhalb einer Partei beeinflussen! Ist das nicht zutiefst unanständig, wenn nicht gar unzulässig? Unwürdig, unzumutbar, ja unmöglich ... und was es noch an Unwörtern gibt. Dass ein erfahrener Politiker einen Mann anpreist, bei dem sich Halbinformationen und somit Kurzsichtigkeit offenbaren, das ist alles andere als souverän! Und nebenbei: Wenn man beobachtet, wie neuerdings im Bundestag nicht gegen Krawall eingeschritten wird, wünscht man sich einen Norbert Lammert zurück.

Helga Zwetz-Zühlke, Ismaning

Bogen zur Gegenwart

Die Fünf-Punkte-Abrechnung von Heribert Prantl mit Herrn Schäuble schlägt einen einseitigen Bogen von der Vergangenheit zur Gegenwart. Sicherlich hat Herr Schäuble in der Vergangenheit Fehler gemacht. Allerdings frage ich mich, ob das eine dermaßen starke Relevanz für die Wahl an die Spitze der CDU hat, wie Sie es darstellen. Anscheinend können Sie sich gar nicht vorstellen, dass Herr Schäuble Friedrich Merz in der momentanen Übergangsphase der CDU für den am besten geeigneten Kandidaten hält. Insbesondere unter dem Aspekt, dass die Kanzlerin jedweden Nachfolger entmutigt hat.

Thomas Ortlieb, Baden-Baden

Schlechter Ratschlag

Mit Merz und Schäuble folgt jetzt die Rache der Enterbten. Die CDU sollte aber wissen, dass Rache noch nie ein guter Ratgeber war.

Hans-Jürgen Bunner, Erding

Kurskorrektur

Nico Fried irrt. Geht man von der Annahme aus, dass die CDU eine Partei der Mitte sein will, die auch die Ränder links und rechts abdeckt, so muss man wissen, wo die CDU heute steht, um eine Bewegungsrichtung ableiten zu können. In einer jährlich wiederkehrenden Umfrage von Infratest wird die CDU schon seit einiger Zeit links der Mitte von den Befragten verortet. Der logische Schluss daraus ist, die Partei muss sich nach rechts bewegen um wieder in der Mitte anzukommen. Schäuble spaltet also nicht die Partei, sondern eint sie, indem er ihr einen Kandidaten vorschlägt, der für eine Rückbesinnung auf ihre wertkonservativen, christlichen Wurzeln steht sowie das Thema Migration sachlich angeht. Mit dieser Kurskorrektur ist auch denkbar, dass die CDU und CSU wieder breiter aufgestellt ist und von den zur AFD und den Grünen abgewanderten Wählern wählbar ist. Das Interessante aber ist: Auch AKK und Jens Spahn stehen für diese Kurskorrektur. Nico Fried liegt also mit seiner These der Spaltung völlig daneben, da er den Istzustand schon völlig falsch einschätzt.

Georg Schwojer, Plaumdorf

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