FC Bayern München:Manuel meldet sich

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Manuel Neuer äußert sich zur Entlassung von Torwarttrainer Tapalović. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Der Startorhüter spricht im SZ-Interview über "One Love", seine Verletzung und über Personalien seines Vereins. Darf er das?

"Ich hatte das Gefühl: Mir wird mein Herz rausgerissen" vom 4./5. Februar und "Die Reaktionen sind das Schärfste" vom 6. Februar:

Meinungsfreiheit in Giesing

Manuel Neuer hat zusammen mit seinem Torwarttrainer Toni Tapalović in elf Jahren sechs internationale und 23 nationale Pokale für den FC Bayern gewonnen. Nun beklagt er in einem ehrlichen - weil nicht durch die Pressestelle des FC Bayern glattgebügelten - Interview den Rausschmiss seines engsten Kollegen und besten Freundes. Keine Beleidigung, keine Schmähkritik, keine übliche Nachrede, nur sachlich-differenzierter Ausdruck des Unverständnisses und Auskunft über seine nachvollziehbare Seelenlage. Wenn das vereinsschädigendes Verhalten sein soll, dann brauchen wir keine Debatte über Menschenrechtsverletzungen in Katar, sondern über die Missachtung des Grundrechts auf Meinungsfreiheit in Giesing.

Thomas Gottfried, Freising

Mehr Theatralik ist kaum möglich

Das ist keine Schilderung eines von einem schweren Schicksalsschlag getroffenen Menschen, sondern die eines millionenschweren Mannes mittleren Alters, dessen bisherige Lebensleistung hauptsächlich darin besteht, Schüsse mit dem Fußball auf sein Tor gehalten zu haben. Manuel Neuer ist, wie so vielen höchstbezahlten Fußballprofis, der Erfolg und Ruhm offensichtlich zu Kopf gestiegen. Anders ist seine "beleidigte- Leberwurst-Haltung" über die völlig gerechtfertigte fristlose Entlassung seines Torwarttrainers nicht zu erklären. Neuer und sein Torwarttrainer spielten gegenüber ihrem Arbeitgeber und dem potenziellen hochtalentierten Nachfolger Alexander Nübel ein falsches Spiel. Neuer vermittelt den Eindruck, dass er öffentlich nur Kritik übt, wenn es um seine persönlichen Interessen geht. Neuer hat beim FC Bayern weit überdurchschnittlich gut verdient. Der Verein ist ihm nichts schuldig. Die Führung des FC Bayern wäre gut beraten, einen Schlussstrich zu ziehen.

Alfred Kastner, Weiden

Kein Sklave des Vereins

Angesichts Neuers Alter und Erfahrung ist seine Reaktion für Fußballinteressierte allemal interessant. Er ist schließlich kein Sklave des Vereins. Natürlich haben die Verantwortlichen ihre Gründe für die Trennung gehabt. Dass sie Neuer nicht gefragt haben, sollte man als übliche Vorgehensweise zur Kenntnis nehmen. Sie haben die Verantwortung für den Verein, nicht der Torwart. Der wird sicher nicht schlechter, wenn ihn ein anderer trainiert. Damit kann man dann aber auch schon zur Tagesordnung übergehen. Die damalige Reaktion des Uli Hoeneß auf das Lahm-Interview spiegelte sein archaisches Führungsverständnis wider. Lahm hatte natürlich recht.

Wolfgang Walczynski, Berlin

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