Leserfragen:Aha-Momente

Sie sind der Anfang jedes Textes: Fragen, viele Fragen. Das Fragenstellen ist die Essenz des Journalistenberufs. Im Jubiläumsjahr machen die Autorinnen und Reporter der SZ eine Ausnahme. Sie antworten - auf die Fragen der Leserinnen und Leser.

"Legen Sie los!" Für den Journalisten ist dieser Satz bei einem Interview wie der Startschuss für einen Marathonläufer. Dann nämlich kann er seinem Handwerk nachgehen, seiner Leidenschaft, die er zum Leidwesen von Freunden und Familie auch gerne in der Freizeit auslebt: Fragen stellen, viele Fragen.

Sie sind der Anfang jedes Textes: Bei der kurzen, nüchternen Nachricht sind es die klassischen W-Fragen - wer, wo, wann, wie, warum. Bei der Reportage gehen sie tiefer, sie sollen helfen, Erlebtes wieder erlebbar zu machen, sie wecken Emotionen und bringen im besten Fall Geschichten zutage, die verblüffen und berühren. Und bei Interviews können und sollen sie auch mal erfahrene Gesprächspartner, Politiker, Sportler oder Schauspieler ins Straucheln bringen. Aber bei einem Interview genügt es nicht, einfach Fragen aneinanderzureihen. Der Journalist muss mit den Fragen spielen, zwischen offenen, rhetorischen und ganz präzisen variieren. Er muss den Gesprächspartner anstacheln, ihn locken.

Am allerwichtigsten aber ist, dass sich der Fragende selbst herausfordert, dass er nicht in eigenen Gewissheiten verharrt, sondern diese immer wieder hinterfragt und offen ist für Antworten, die möglicherweise die gesamte Geschichte über den Haufen werfen. Nur dann erwarten ihn Überraschungen, nur dann erlebt er Aha-Momente, die Texte zu wirklich guten Texten machen.

Auch Sie, liebe Leserinnen und Leser der Süddeutsche Zeitung, können diesen Aha-Moment erfahren. Denn zum 75. Geburtstag der Zeitung drehen wir den Spieß um. Nun dürfen Sie neugierig sein, frech und kritisch. Sie dürfen fragen, was Sie von uns, den Journalisten, Fotoredakteuren, Layoutern oder Druckern der Süddeutschen Zeitung schon immer wissen wollten. Vielleicht haben Sie sich schon mal Folgendes gefragt: Wer wählt das Titelbild aus? Wie entstehen digitale Longreads? Warum sieht die Zeitung in Hamburg anders aus als die in München? Und was passiert, wenn jemand nach Redaktionsschluss einen Tippfehler entdeckt?

Unten stehen weitere Beispiele für Fragen aus früheren Werkstattgesprächen von SZ-Journalisten - die Antworten stammen ganz aktuell aus der Redaktion. Alle Leser, die bei der Aktion mitmachen, bekommen eine Auskunft. Eine Übersicht der Fragen und Antworten finden Sie online unter sz.de/75Jahre. Michaela Schwinn

Sie haben eine Frage an die Zeitungsmacher? Senden Sie diese an: 75Jahre@sz.de

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