SchweineschlachtungKeine Tiere essen

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Fleischunternehmen Tönnies: Dessen Chef erntet Kritik.
Fleischunternehmen Tönnies: Dessen Chef erntet Kritik. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

SZ-Leser halten die Aussagen von Großschlachter Max Tönnies für untragbar und fordern drastische Veränderungen für die Ernährungskonzepte Deutschlands.

Interview „Deutschland braucht mehr Schweine“ vom 29. August:

Ressourcenverschwendung

Deutschland braucht nicht mehr Schweine, sondern die für Tiernahrung benötigten Flächen werden dringend zum Anbau von Obst, Gemüse und Getreide benötigt zur direkten Nahrungsaufnahme und nicht über den Umweg Tier. Es macht schon nachdenklich, dass ein Vater zweier kleiner Kinder solche Gedanken hat, dass mehr Schweine benötigt werden. Sind die eigenen Kinder mehr wert, weil sie das Glück haben, nicht hungern zu müssen? Und andere sterben an Hungersnöten, weil unter anderem wir unsere sogenannten Nutztiere mit Nahrung füttern, die dringend auch Kinder und Erwachsene in armen Regionen der Erde benötigen. Weiterhin ist es Ressourcenverschwendung und absolut nicht nachhaltig, Fleisch zu essen und zu vermehren, und schon gar nicht notwendig.

Es wäre wünschenswert, das Schlachtunternehmen kriegt mal die Kurve und stellt nur noch vegane Nahrung her, statt Schweine zu schlachten oder andere Tiere, die immer qualvoll leiden müssen, wenn ihnen das Leben genommen wird, sofern man überhaupt von Leben sprechen kann. Dahinvegetieren, Kannibalismus vor Langeweile, kein Platz zum Rennen und Springen und erbärmlicher Gestank vom eigenen Kot, gezwungen, auf Spaltenboden sein Dasein zu fristen, gemästet, kaum noch laufen können, geht’s ab mit dem Fahrstuhl zur furchtbaren „Vergasung“. Warum?

Anke Elsner, Bielefeld

Es muss sich etwas ändern

Ja, mich gruselt es wirklich, wenn der „Nachfolger des größten Schlachters Europas“ von sich gibt, dass noch mehr Schweine sterben sollen. Als Begründung dafür anzugeben, dass es umweltfreundlicher wäre, diese hochintelligenten Tiere in Deutschland zu „züchten und zu töten“ als zum Beispiel in Spanien, zeigt, dass der Sohn die Gene des Vaters in sich trägt. Der Aussage, in den Markt für pflanzliche Proteine einzusteigen, messe ich keine Bedeutung bei. Bei der Organisation Tönnies geht es nicht darum, gewaltfreie Alternativen zu fördern, sondern auch dieses Segment aus wirtschaftlichen Interessen zu bedienen.

In unserem Land müsste schon heute kein Mensch hungern, wenn keine Tiere mehr getötet würden – wir könnten uns rein pflanzlich ernähren, täten unserer Gesundheit einen großen Gefallen und würden immense Ressourcen einsparen. Es führt kein Weg an pflanzlicher Ernährung vorbei – um den Planeten zu retten und Flächen für den Anbau von pflanzlichen Proteinen freizusetzen und letztendlich annähernd zehn Milliarden Menschen zu ernähren.

Margrit Dorn, Gütersloh

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