DER FOLLOWER ist dermaßen schnell eingebürgert worden, dass für eine Übersetzung ins Deutsche zunächst keine Zeit war und danach auch keine Notwendigkeit mehr bestand. Wenn doch, wäre es auf die Genderpartizipien Folgender und Folgende hinausgelaufen oder aber auf die seltsamen Verbalsubstantive Folger beziehungsweise Folgerin. Den Folger gab es einst sehr wohl, beispielsweise in Hugo von Trimbergs „Renner“, worin es heißt, dass des Mistkäfers Folger, „des wibels volger“, im Rossmist landet. Kurzum, es blieb bei Follower und Followerin, doch hat sich im Gefolge der beiden ein Verb gebildet, mit dem die Aufkündigung der digitalen Bindung ausgedrückt werden soll: entfolgen. Unser Leser N. sieht sich nun vor die Frage gestellt, welchen Kasus dieses Wort zu regieren hat. Sein Verstand sagt Dativ, sein Bauchgefühl Akkusativ. Bei allem Respekt vor Herrn N.s Bauchgefühl: Man sollte entfolgen nicht anders behandeln als entkommen oder entfliehen, also beim Dativ bleiben.
SCHÜTZEN UND JÄGER könnten wahrscheinlich aus dem Stand klären, ob es richtig ist, eine Pistole „im Anschlag“ zu haben. Unsere Leserin H. glaubt nämlich zu wissen, dass man nur ein Gewehr im Anschlag hat, eine Pistole hingegen entsichert. Da der Schreiber dieser Kolumne übers Schießen mit Knallpistolen nie hinausgekommen ist, nimmt er seine Zuflucht zu Wikipedia, wo der Anschlag als Körper- und Waffenhaltung beim Schusswaffengebrauch definiert wird. Hier werden Pistolen sowohl im ein- als auch im beidhändigen Anschlag gezeigt, nicht ohne die bedenkenswerte Anmerkung, dass die Hand die „Schnittstelle“ zwischen Mensch und Waffe sei.
DAS MÄDCHEN ist von Natur aus weiblich, verfügt aber auch über ein grammatisches Geschlecht, und das ist sächlich. Leserin B. vertritt die Meinung, dass es „das Mädchen und sein Vater“ heißen müsse, nicht „… und ihr Vater“. Hier gibt es indes die Freiheit, dass bei gehörigem Abstand des Possessivpronomens die Natur durchschlägt. Etwa so: Das Mädchen, das sich schon lange heimlich die neue Tasche gewünscht hatte, betrat das Geschäft, ohne daran zu denken, wie ihr Vater ...