Salzburger Autobahn:Acht Spuren sind der falsche Weg

Verkehrspolitisch sehen SZ-Leser den Bahnzulauf zum Brenner-Basistunnel als viel wichtiger an. Und wünschen sich außerdem einen Tunnel unterm Irschenberg.

"Schneller breiter" vom 20. Februar:

Brenner-Bahnzulauf forcieren

Sollte es noch eines Beweises bedurft haben, dass nach der langen Serie der "autolastigen" CSU-Verkehrsminister Volker Wissing von der FDP explizit der falsche Mann im Verkehrsministerium ist, dann liefert er mit dem Plan des achtspurigen Ausbaues der A8 ab Rosenheim den Beweis dafür. Anstatt sich angesichts der rasant fortschreitenden Klimaerhitzung vehement für einen raschen Ausbau des Bahn-Brennerzulaufs zu engagieren, soll noch mehr Verkehr auf die Straße geleitet werden. Dem enormen Flächen- und Ressourcenverbrauch zum Trotz, und ohne Rücksicht auf die Menschen in der Region und deren Lebensqualität. Eine moderne Bahntrasse verschlingt weniger als die Hälfte der Landschaft und minimiert die Emissionen.

Obwohl in der Koalition vereinbart wurde, dass alle Vorhaben mit der Maßgabe des Umweltschutzes zu beschleunigen seien, und obwohl die Finanzmittel und Planungskapazitäten auf Jahre mit der Reparatur der maroden Fernstraßen, der Autobahn- und Eisenbahnbrücken und der Verbesserung der Eisenbahninfrastruktur ausgeschöpft sind, will sich der kleinste Koalitionspartner FDP zur Profilierung erneut insbesondere gegen die Grünen durchsetzen. Das Land zubetonieren, anstatt die vorhandene Infrastruktur auf dem Stand der Technik zu halten, hat mit politischer Verantwortung wenig zu tun.

Herbert Miehle, Augsburg

Irschenberg untertunneln

Dass der Irschenberg ein Nadelöhr der A8 ist, bleibt unbestritten. Allerdings ist ein achtspuriger Ausbau der grundsätzlich falsche Weg. Viel sinnvoller wäre es, den Irschenberg zu untertunneln, über das Leitzachtal eine etwas höhere Brücke zu bauen und die Rampe vom Leitzachtal nach Großseeham abzuflachen, (eventuell auf Höhe Großseeham noch mal einen kurzen Tunnel oder Einschnitt). So könnte von Dettendorf bis Weyarn eine gleichmäßige, ziemlich flache Steigung erzielt werden.

Für sämtliche Verkehrsteilnehmer, für die Irschenberger und nicht zuletzt für die Natur (im Winter eingespartes Streusalz, eingespartes CO2 durch weniger Energieverbrauch der Fahrzeuge) wäre das ein großer Gewinn. Das Gewerbegebiet und die Raststätte Irschenberg könnten - über die bestehende Rampe vom Leitzachtal bis Irschenberg zur normalen Straße zurückgebaut - entsprechend angeschlossen, die Ausfahrt Irschenberg entsprechend ins Leitzachtal verlegt werden. Nicht zuletzt wäre die Raststätte Irschenberg (die dann zum Autohof würde) für durchfahrende Autofahrer noch lukrativer, da der Verkehrslärm weg, der Ausblick exklusiver wäre. Unter anderem könnten so statt weiterer Versiegelung nach Abschluss der Baumaßnahmen ehemalige Verkehrsflächen entsiegelt und zum Beispiel wieder der Landwirtschaft zugeführt werden.

Für den Abschnitt Rosenheim-Freilassing gilt das gleiche: Kurvenradien vergrößern, durch Kuppen kurze Tunnel statt obendrüber, im Bereich einiger Ortschaften die Autobahn komplett einhausen - das würde die Akzeptanz in der Bevölkerung deutlich erhöhen, gleichzeitig aber auch den Verkehrsfluss. So könnten Stockungen, Unfall- und Stauursachen reduziert werden. Das Geld wäre dafür sicher viel sinnvoller ausgegeben.

Matthias Dangl, Riedering

Hinweis

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion, sie dürfen gekürzt und in allen Ausgaben und Kanälen der Süddeutschen Zeitung, gedruckt wie digital, veröffentlicht werden, stets unter Angabe von Vor- und Nachname und dem Wohnort. Schreiben Sie Ihre Beiträge unter Bezugnahme auf die jeweiligen SZ-Artikel an forum@sz.de. Bitte geben Sie für Rückfragen Ihre Adresse und Telefonnummer an. Postalisch erreichen Sie uns unter Süddeutsche Zeitung, Forum & Leserdialog, Hultschiner Str. 8, 81677 München, per Fax unter 089/2183-8530.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: